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Japan GP: Was bleibt außer der Angst?

Im Anschluss an ein Rennen wie dem Großen Preis von Japan in Suzuka am Sonntag bestimmt ratloses Schweigen die große Bühne des Motorsports. 20 Jahre nach dem Tod der Legende Ayrton Senna kämpft mit dem Franzosen Jules Bianchi erstmals seit den Neunzigerjahren wieder ein Formel 1-Pilot um sein Leben. Beim Japan GP krachte der Marussia-Fahrer unter widrigen Streckenbedingungen in einen Bergungskran, der das zuvor ausgefallene Auto von Sauber-Pilot Adrian Sutil abtransportieren sollte. Dieser Unfall war der traurige Schlusspunkt eines chaotischen Rennens. sportjargon.net versucht die Geschehnisse des fünftletzten Grand Prix des Jahres zu ordnen.

Nach knapp 10 ereignislosen Runden hinter dem Safety Car inklusive zwischenzeitlicher Rennunterbrechung aufgrund der Wetterverhältnisse übernahm Mercedes sofort die Kontrolle. Auf Regenreifen schien Nico Rosberg seinen Rivalen Lewis Hamilton noch unter Kontrolle halten zu können. Als die Strecke etwas abtrocknete und auf Intermediates gewechselt wurde, übersteuerte der Bolide des Deutschen häufig und er verlor ganze Sekunden auf den Engländer. Das entscheidende Überholmanöver in der DRS-Zone auf Start/Ziel ließ da nicht lange auf sich warten. Erst durch eine Safety Car-Phase zum Ende kam der Wiesbadener wieder heran. Zu spät. Der Rennabbruch nach dem Bianchi-Unfall bedeutete sieben weitere Punkte für Hamilton in der WM. Dort steht er nun mit zehn Zählern Vorsprung vor Rosberg. Angesichts der restlichen Ereignisse an diesem Sonntag und der doppelten Wertung des letzten Rennens ins Abu Dhabi sind diese Eindrücke jedoch nahezu bedeutungslos.

Auch bei Red Bull dürften die Gebete für den verunglückten Bianchi die Freudengesänge über die eigene Leistung bei weitem übertönen. Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel waren von den Rängen sechs bzw. neun gestartet und kämpften sich mit gezielten Boxenstopps taktisch brilliant vor. Der Deutsche war zur Mitte des Rennens auf Intermediates sogar wesentlich schneller als die Mercedes und errang so den dritten Platz in der Endabrechnung. Auf seiner Abschiedstour für das österreichische Team war dies bereits der zweite Podiumsplatz nacheinander. Nur nach Feiern ist keinem zumute.

Fröhlichkeit lässt sich erst nach einer positiven Meldung über Bianchis Gesundheitszustand wieder nach außen vertreten. Bis dahin steht eine Frage im Raum: Wie konnte Bianchi, während gelbe Flaggen geschwenkt wurden und das Savety Car auf der Strecke war, derart verunglücken? Hoffentlich kann er sie bald selbst beantworten.

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