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Horror-Haus: Vermieter setzt Mama von Oliver Korittke vor die Tür

Im Haus in der Altmarkstraße geschehen seit den Sanierungsarbeiten seltsame Dinge.

Albtraum in der Altmarkstraße/Ecke Horst-Kohl-Straße. Seit einigen Monaten kommt es dort zu seltsamen Vorfällen. Eigentum von Hausbewohnern wird aus dem Hausflur geklaut, Mietkündigungen werden in Serie verschickt. Ein Mann wurde im Haus zusammengeschlagen. Viele dort haben Angst, einige sind deshalb bereits ausgezogen. Bei den Gerichten türmen sich Akten über die Vorkommnisse. Auch eine Promimutter wohnt hier: Dagmar Lipp (70). Sie ist die Mutter von Film-Star Oliver Korittke (47), sagt, sie lebe in einem Horrorhaus. Dem KURIER verrät sie, was alles vorgefallen ist.

Lipp wirkt gefasst, als sie sich an die Vorkommnisse im Haus erinnert: „Dem Ehepaar oben drüber haben sie den Rollstuhl vor der Tür weggestohlen. Einer anderen Familie plünderte man den Keller und ein Mann wurde brutal zusammengeschlagen ..." Dann hält sie kurz inne. „Unbekannte haben ihm im Hausflur aufgelauert. Das Blut spritzte regelrecht an die Wand." Die Ehefrau des Betroffenen verriet dem KURIER, dass dieser immer noch traumatisiert sei und man Angst habe sich öffentlich zu zeigen. Wer hinter den Anschlägen steckt, ist nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in alle Richtungen, Verdächtige können nicht genannt werden. Eines ist aber sicher: Die Angst im Haus, dass jemand der nächste sein könnte, ist groß.

Jetzt droht Lipp und ihren Nachbarn neuer Ärger. Denn das Haus wird seit einigen Monaten saniert. Lipp: „Vor einigen Monaten standen Bauarbeiter vor der Tür und wollten mir im Zuge der Sanierungen die Bude auseinandernehmen." Sie lehnte ab und bekam prompt eine fristlose Kündigung - wegen Behinderung von Modernisierungsarbeiten. 1992 zog sie hier ein. Lipps Ehemann Reinhard (58) sitzt im Rollstuhl und muss gepflegt werden. Dennoch sollen sie jetzt raus. Was bei ihr nach Ärger bei Schönsanierungen klingt, erscheint allerdings seltsam. Denn: Ein Großteil der Mieter im Haus hat ebenfalls Kündigungen erhalten. Aus unterschiedlichsten Gründen. Das Gebäude ist über hundert Jahre alt, Modernisierungsmaßnahmen nichts Ungewöhnliches. 2013 wurde es von einem neuen Investor erworben, seit Mai 2014 lässt der nun innen und außen sanieren.

Den Mietern setzt das aber zu. Lärm, Dreck, verdunkelte Fester. Eine junge Familie mit Baby erzählte dem KURIER, dass sie sich dem Stress nicht mehr gewachsen sieht und jetzt nur noch ausziehen wolle. Für andere Bewohner, die seit Jahrzehnten hier leben, ist es nicht so leicht. „Wir wissen nicht mehr weiter und sind gesundheitlich völlig am Ende. Eigentlich wollten wir hier unseren Lebensabend verbringen." Viele Bewohner erlitten während der Arbeiten in ihrer Wohnung einen Wasserschaden. In einem Fall ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft wegen mutwilliger Zerstörung.

„Wir können unsere Kündigungen schon gar nicht mehr zählen. Seit Mai dieses Jahres sind es allein acht Stück", sagt der Betreiber des Restaurants Altmark-Eck Tilmann Eberhard. Das Lokal ist bekannt als Entdeckerkneipe von Schauspieler Korittke. Er und seine Schwester sind hier groß geworden. Gründe für die Kündigungen: Kneipenlärm, falsche Anbringung von Werbetafeln, missbräuchliche Nutzung des Straßenbereichs. Vor drei Wochen wurde das Areal mit einem Bauzaun umschlossen. Dass hier ein Lokal existiert, ist nun nicht mehr zu erkennen. Eberhard: „Es wird hier über 100 Jahre Kiezkultur zerstört!" Und für Mama Korittke sieht es auch nicht nach einem Happy End aus.

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