Etwa 150 Menschen stehen in Wien-Neubau am Platz der Menschenrechte, neben dem Museumsquartier am Beginn der Mariahilfer Straße, in kleinen Gruppen herum. Plötzlich, auf ein unmerkliches Signal hin, betreten sie alle gleichzeitig von vier Seiten die Mitte der Kreuzung und blockieren die Straße. Es ist ein wichtiger Knotenpunkt im Wiener Verkehrsnetz. Sie schieben eine metallene Erdkugel ins Zentrum. Begeisterter Applaus, als die Autos aus allen Richtungen zu hupen beginnen. Es herrscht familiäre Stimmung, denn die Menschen in der Mitte der Kreuzung kennen einander.
Seit Oktober 2018 existiert Extinction Rebellion, zu Deutsch: die Rebellion gegen das Aussterben, in England. Dort legte die Bewegung bereits in der Aktionswoche im April über mehrere Tage das Stadtzentrum und Finanzviertel von London lahm. Über 600 Festnahmen waren die Folge. Mittlerweile ist Extinction Rebellion eine globale Bewegung. Ihr Prinzip: gewaltfreier, disruptiver, ziviler Ungehorsam, also der Versuch, direkt und unvermittelt in ökonomische und politische Zusammenhänge durch Aktionismus einzugreifen. Extinction Rebellion ist die radikale kleine Schwester von Fridays for Future. In Österreich ist die Bewegung noch überschaubar. Wer leistet in Wien zivilen Ungehorsam, und was macht die Bewegung hier aus?
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