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Handel und Wandel im Osten der Republik | stores+shops

Früher Strukturwandel Grundsätzlich mussten sich die ostdeutschen Städte früh im Zuge der Wiedervereinigung mit dem Strukturwandel auseinandersetzen - anders, als es etwa im Ruhrgebiet mit seiner schwächelnden Schwerindustrie der Fall war. In diesem Vergleich zeigt sich auch, dass starke und schwache Einzelhandelsstandorte sich nicht nach Himmelsrichtungen unterteilen lassen. Olaf Petersen nennt etwa die Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen. „Der Einzelhandel in der Stadt ist nicht gut aufgestellt. Dort fehlt es an wesentlichen Faktoren. Gelsenkirchen ist städtebaulich nicht schön, und die Kaufkraft ist gering."

Das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmen TLG mit Sitz in Berlin hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Lange konzentrierte sich die TLG auf die ostdeutschen Bundesländer und die Hauptstadt, seit zwei Jahren ist die Aktiengesellschaft bundesweit aktiv. Niclas Karoff, Mitglied des Vorstands von TLG Immobilien betont, dass es vor allem auf die mikroökonomischen Faktoren unmittelbar am Standort ankommt, ob ein Objekt für Investoren oder potenzielle Mieter interessant ist. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir an einer ganzen Reihe von Standorten ungeachtet einzelner kritischer makroökonomischer Kennwerte immer wieder von bestehenden oder potenziellen Mietern positiv überrascht werden", sagt Karoff, „obwohl die makroökonomischen Faktoren aus unserer Sicht eher ungünstig waren."

Bei den Top-Städten im Osten sind eigentlich kaum noch gravierende Unterschiede zu den großen Städten in Westdeutschland festzustellen. Karoff spricht etwa die Altmarkt Galerie in Dresden an. „Da wissen Sie nicht mehr, ob sie in Frankfurt am Main oder in Dresden sind."

Für Olaf Petersen von Comfort müssen sich die deutschen Städte - egal ob Ost oder West - ohnehin ähnlichen Herausforderungen stellen. „Nicht zuletzt sind alle Städte aufgefordert, multifunktionale Erlebnisräume zu schaffen."

Fotos: Comfort

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

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