Der Fluch eines jeden Filmmusikkomponisten, die sogenannte „Temp Love" - die Liebe des Regisseurs für eigentlich nur vorläufig im Filmschnitt verwendete Musik - fand in gewisser Weise in Kubricks Meisterwerk seinen Anfang. Der Regisseur hatte ursprünglich für seinen Film rund um eine Jupiter-Expedition, nachdem dort ein mysteriöser, die menschliche Evolution beeinflussender Monolith entdeckt wurde, den Komponisten Alex North für die Filmmusik beauftragt. North arbeitete unter großem Zeitdruck, während Kubrick bereits, wie heute üblich, bereits sogenannte „Temp Tracks" (vorläufige Stücke zur Unterlegung im Filmschnitt) klassischer Komponisten nutzte.
Der Eklat: Kubrick verliebte sich so sehr in die Kombination aus den Stücken von Richard Strauss, Johann Strauss und György Ligeti mit seinen Filmaufnahmen, dass er diese schließlich auch im finalen Schnitt nutzte. Tragischerweise erfuhr Alex North erst bei einer Studiovorführung kurz vor Veröffentlichung, dass seine Musik aus dem kompletten Film entfernt wurde. Heutzutage schlagen sich Komponisten in aller Welt mit dem Problem der „Temp Love" des Regisseurs herum, auch wenn dies der grandiosen Wirkung von Kubricks Nutzung der klassischen Musik im Film natürlich keinen Abbruch tut.
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