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Interview

Interview mit Gina McCarthy: „Die Wissenschaft ist unter Beschuss“

Als Leiterin der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA war Gina McCarthy die zentrale Figur der Obama-Regierung im Kampf gegen die Erderwärmung. Ein Gespräch über Forschung und Klimapolitik unter Präsident Trump.

FAZ Woche: Frau McCarthy, in einer Rede vor den Absolventen der Harvard-Universität sagten Sie vergangenes Jahr, die Wissenschaft dürfe nicht politisiert werden. Wird sie das unter Trump?

Gina McCarthy: Die aktuelle Regierung macht kein Geheimnis daraus, dass sie ihre Behörden dazu anhält, den Klimawandel nicht zu berücksichtigen. Internetseiten mit Klima-Informationen wurden gelöscht, in geleakten Dokumenten von Bundesbehörden wird empfohlen, Wörter wie „climate change“ und „science-based“ zu vermeiden. Und statt an den Forschungsbehörden hohe Ämter an Wissenschaftler zu vergeben, gehen sie an Industrievertreter. So stellt Trump sicher, dass die Beratung, die er einholt, den Tatsachen entspricht, die er hören möchte. Man kann andere Ideale haben, aber man kann sich nicht Wunschfakten zusammensuchen, um bei einem schon vorher feststehenden Ergebnis anzukommen. (...)

24. August 2018.