Sie soll zusammen mit Ex-Ehemann Wilfried W. (46) eine Frau fast zwei Monate in dem Haus gefangen gehalten, zu Tode gequält haben. Als sie gestern mit der Mordkommission das Haus betritt, kommt es zu einer bizarren Szene: Etliche Anwohner haben sich vor dem Gehöft versammelt. Eine Nachbarin: „Angelika lächelte, winkte den Leuten zu, einigen gab sie auch die Hand."
Warum die Polizei mit der 47-Jährigen an den Tatort zurückgekehrt ist, dazu schwiegen die Ermittler gestern. Auch welche Rolle sie genau in dem Fall spielt, ist noch unklar.Fest steht: Die Hartz-IV-Empfänger, die sich als Bruder und Schwester ausgeben, locken ihr Opfer aus Bad Gandersheim (Niedersachsen) über eine Kontaktanzeige auf den Hof. Laut Staatsanwalt will das Paar die schwer verletzte Frau am 21. April zum Sterben in ihre 65 Kilometer entfernte Wohnung bringen.
Vergrößern Das Horror-Haus: Hier hielt das Paar sein Opfer gefangen
Doch sie bleiben mit dem Auto liegen. Letztlich wird ein Notarzt für die Schwerverletzte gerufen. Die Retter finden die Frau mit kahl rasiertem Schädel, drei Stunden später stirbt sie in einer Klinik an ihren schweren Kopfverletzungen.
Jetzt sitzt das Paar wegen Totschlags in U-Haft. Kriminalhauptkommissar Ralf Östermann (59) leitet die Ermittlungen in dem Fall: „Wir überprüfen auch ungeklärte Frauenmorde aus der Region."Vergrößern Chef-Ermittler Ralf Östermann mit Fotos der ebenfalls getöteten Frauke Liebs († 21). Er prüft Parallelen zum Fall Höxter
► Im benachbarten Paderborn verschwand im Juni 2006 Frauke Liebs (21) auf dem Heimweg. Östermann ist überzeugt, dass auch sie bis zu ihrem Tod gefangen gehalten wurde. Denn in den ersten Tagen nach ihrem Verschwinden meldete sie sich mehrmals per SMS und Anruf bei Angehörigen, behauptete, es ginge ihr gut.
Dann riss der Kontakt ab. Vier Monate später fand ein Jäger ihre Leiche in einem Waldstück - rund 15 Kilometer von Höxter entfernt.