Von Christiane Enkeler
Immer am 08. Mai feiert die Koptische Kirche ihren Gründer, den Heiligen Markus. Dann werden die Markus-Ikonen um den Altar getragen, vielleicht auch berührt - "Wo Fläche ist, soll Tiefe werden" - auch in NRW.
Wenn die Sicherheitslage es erlaubt, geht man bei den Feierlichkeiten in Ägypten, dem Zentrum der koptischen Kirche, hinaus auf die Straße. Doch auch in Nordrhein-Westfalen sind Ikonen zuhause: im Ikonenmuseum Recklinghausen und in Höxter, wo ein Autodidakt in sorgsamer Arbeit in seiner Werkstatt selbst Ikonen fertigt, sowie im Kloster Höxter-Brenkhausen, in dem der koptische Bischof selbst herumführt und die so genannte "Ikonostase" erklärt - also die Bilderwand in der orthodoxen Kirche, die den Altar vom Hauptschiff trennt und doch beide Sphären miteinander verbindet. An allen diesen Orten und bei dem Mönch und Ikonenschreiber Andrej Rubljow, der auf einer Theaterbühne wiederaufersteht, sucht das Feature nach dem Moment der Tiefe hinter dem Holz.
(Übernahme HR Camino, 2014)
Redaktion im WDR: Christina-Maria Purkert