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Fehldiagnosen: "Es gibt dramatische Verläufe, die vermeidbar gewesen wären"

Seit einigen Tagen hörte die ältere Dame ein merkwürdiges Geräusch. Ihr Hausarzt tippte auf ein neurologisches Problem, wahrscheinlich eine besondere Form der Demenz - und überwies die Patientin an das Klinikum Coburg. Erst dort fand der Geriater Johannes Kraft die Ursache des Übels: Im linken Gehörgang der Seniorin krabbelte ein winziger Käfer herum.

Dieser Geschichte kann Kraft, der in Coburg die Klinik für Geriatrie und Rehabilitation leitet, viele andere zur Seite stellen. Jede Woche sehe er ältere Menschen, die nach einer Fehldiagnose falsch behandelt wurden. Nicht immer gehe es so glimpflich aus wie bei der Dame mit dem Insekt, das er aus dem Ohr entfernte. In anderen Fällen landen ältere Betroffene auf der Intensivstation oder werden pflegebedürftig. "Immer wieder gibt es dramatische Verläufe, die vermeidbar gewesen wären", sagt Kraft. Angehörige haben allen Grund skeptisch zu sein, wenn Ärzte bei einem betagten Familienmitglied eine Krankheit gefunden haben wollen.

Insbesondere Alzheimer

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