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Reportage spécial

Ein Start-up erleuchtet Ostafrika

Eine neue Generation Afrikaner sorgt für Gründerstimmung auf dem Kontinent und pocht auf Wandel. Patrick Ngowi wurde mit seinem Start-up einer der erfolgreichsten Jungunternehmer Afrikas. Was viele Investoren abschreckt, sieht er als Chance für Gründer.

ArushaBeim IWF-Treffen sprach Patrick Ngowi für einen ganzen Kontinent. Als einzigen Schwarz-Afrikaner hatten die World Bank und der Internationale Währungsfonds (IWF) den 29-Jährigen im Oktober zum Panel in der George Washington Universität eingeladen, wo er eine Zukunftsperspektive für Afrika entwarf: „Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Probleme der Menschen vor Ort zu erkennen und Geschäftsideen zu entwickeln, die diese lösen.“ Die Erfolgsgeschichte Ngowis und seines Unternehmens Helvetic Solar, das verschiedenste Solarmodule inklusive Installation und Service in Ostafrika anbietet, geben seinen Worten Gewicht, und dem internationalen Publikum in Washington erzählte er einmal mehr, wie er als 15-Jähriger sein erstes Geschäft aufzog.

Aufgewachsen in einer Kleinstadt am Fuß des Kilimandscharo, Afrikas höchstem Bergmassiv, endete der Tag in Ngowis Kindheit mit dem Sonnenuntergang. Noch immer hat nicht mal ein Viertel der Bevölkerung zuverlässigen Zugang zu Strom; außerhalb der Städte ist der Anteil noch geringer. Zwar gilt Tansania als Transformationsland mit rund sieben Prozent Wirtschaftswachstum, aber die Energie-Infrastruktur ist unterentwickelt und steht im Kontrast zu den reichen Gasvorkommen des Landes. „Bis der Netzausbau die restlichen fast 80 Prozent erreicht, kann es noch Jahre dauern – wenn es überhaupt so weit kommt“, sagt Ngowi.

Schon in der Industrienation Deutschland entpuppt sich der Netzausbau als Herausforderung, noch ferner die Lösung in einem Entwicklungsland, zumal dem größten Flächenstaat Ostafrikas, mit einer Ausdehnung, die die BRD fast dreimal schluckt.

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