Wer sich nicht für sich selbst begeistert, wird nie Außergewöhnliches erreichen. Eine Ermutigung
Verzeihung, liebe Leser, Sie müssen das jetzt aushalten: Dieser Text handelt ausschließlich von mir. Ich werde darin 37-mal das Wort "ich" schreiben. Wenn Sie darauf keine Lust haben, kann ich Ihnen auch nicht helfen. Alle anderen dürfen sich freuen: auf hervorragende Unterhaltung und immensen Erkenntnisgewinn.
Der Glaube an meine Außergewöhnlichkeit treibt mich jeden Morgen aus dem Bett. Man könnte auch sagen: meine Angst vor der eigenen Durchschnittlichkeit. Ich hasse Durchschnitte. In Mathe konnte ich sie nie ausrechnen. Im Mathe-Abi hatte ich einen Punkt. Ich war eine Mitternachtsformel entfernt von der Abschlusslosigkeit. Trotzdem habe ich VWL studiert, ein Fach, das, wie ich feststellen musste, fast ausschließlich aus Mathe besteht. Ich habe mit 4,0 schlechtestmöglich abgeschlossen. Gott sei Dank nicht mit 2,2 oder sonst einer langweiligen Durchschnittsnote. Exzellent oder katastrophal, so mag ich es am liebsten.
Objektiv gesehen ist so ein Abschluss kein Erfolg, doch mit ein bisschen Witz vorgetragen ergibt er eine gute Geschichte: Der mutig-unbedarfte junge Mann rennt blindlings in sein akademisches Verderben, aber er macht das Beste daraus und besiegt sogar seinen größten Gegner, die abstrakte Zahl. So funktioniert positive Umdeutung. Sie ist ziemlich kraftvoll und gut für die Seele.
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