José Samir hat Menschen gefoltert, vetrieben, massakriert - heute lernt er mit den Opfern von damals Mathe. Und merkt: Versöhnung ist schwieriger als Krieg.
"Heute spüre ich Reue und großen Schmerz in mir, so schreibe ich dieses Lied, denn ich weiß nicht, wie ich sonst um Verzeihung bitten kann. Mein Leben hat sich geändert." José Samir heißt der Rapper. Er war Mitglied der Paramilitärs und gehörte damit zu den ultrarechten Todesschwadronen in Kolumbien. Jahrelang hat er Menschen gefoltert, vertrieben und massakriert. José Samir war einer von vielen Jugendlichen, die an den Fronten des längsten Bürgerkriegs der Welt kämpfen. Doch das ist nun Vergangenheit. José Samir hat die Waffen abgegeben und nimmt heute Teil an einem Wiedereingliederungsprogramm, das in Kolumbiens zweitgrößter Metropole organisiert wird: In Medellín. (...)