Viele Kinder in Kolumbien haben nie erlebt, was Frieden bedeutet. Tausende kämpften selbst mit Waffen im Bürgerkrieg.
Durch den dichten Tannenwald ziehen noch die Nebelschwaden, Morgentau tropft von Nadeln. David stapft mit Gummistiefeln durchs nasse Gras. Langsam bricht die Wolkendecke auf und gibt den Blick frei. Von der Sierra auf 3000 Meter Höhe ins Tal, dort erstreckt sich ein Meer aus roten Backsteingebäuden: Bogota, Kolumbiens Hauptstadt. "Hier oben ist es manchmal ganz schön kalt. Aber es gibt keine Gewalt, keine Konflikte, wir lernen in Solidarität und Harmonie zu leben. Das kannte ich vorher nicht, ich habe vorher nie in Frieden gelebt."
"Nachts hörte ich oft, wie Menschen schrien vor Schmerz"Hier oben ist Benposta. Eine Gemeinschaft von Kindern, die Opfer des kolumbianischen Bürgerkrieges geworden sind. Die bedroht wurden, verfolgt, zwangsrekrutiert von einer der vielen bewaffneten Gruppen in diesem Konflikt - wie David. Er ist hochgewachsen, hat die dunkle Hautfarbe der Afrokolumbianer von der Pazifikküste. (...)