Socken mit Wurstmotiv, Bilderrahmen aus Brennholz und stumpfe Rasiermesser – Menschen hängen an ungewöhnlichen Gegenständen. Auftakt unserer Videoserie "Lieblingsding"
Vielen gilt Besitz als Ballast, Minimalismus ist ein Trend unserer Zeit. Bestseller wie "Simplify your Life" versprechen: Nur in einer aufgeräumten Wohnung wohnt ein aufgeräumter Mensch, nur in einem aufgeräumten Körper ruht eine aufgeräumte Seele.
Doch es gibt Menschen, die diesem Trend trotzen. In unserer Videoserie zeigen wir jene, die ihr Herz an einen Gegenstand verloren haben. Hinter einer Schallplatte verbirgt sich die Geschichte einer Reise nach Südafrika, die Fassung eines Rasiermessers trägt nicht nur Klingen, sondern auch Erinnerungen.
Wir haben Rentner und Studenten getroffen, Sammler mit eigener Werkstatt und WG-Bewohner, die trotz geringer Quadratur Platz schaffen für ihr persönliches Lieblingsding. Unsere Auswahl ist nicht repräsentativ.
Der Protagonist unserer ersten Folge nennt sich Komet Bernhard - Komet wie der Himmelskörper, weil er "so oft vom Universum erzählt". Seine Berliner Wohnung: ein eigener Kosmos, das Universum der Bilderrahmen. Die Sammelleidenschaft unserer Gesprächspartner ist nicht immer so offensichtlich. Was sie eint, ist die Begeisterung, über ihr Lieblingsding zu plaudern. Besitz kann belasten, ja. Unsere Protagonisten aber beflügelt er.
Text und Video: Ana-Marija Bilandzija