Als Kommissarin Olga Lenski ( Maria Simon) aufwacht, ist ihre Wohnung komplett verwüstet. Dass nachts bei ihr eingebrochen wurde, ist ebenso erschütternd, wie ein Video auf ihrem Handy, das Lenski und ihre Tochter im Schlaf zeigt. Lenski fühlt sich machtlos. Um einen freien Kopf zu bekommen, besucht sie Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) auf seinem Hof in einem kleinen Dorf nahe der polnischen Grenze. Bald merkt Lenski, dass sich die Familie Kohlmorgen, Mitglieder einer Prepper Community, auf mehr als nur eine bevorstehende Klimakatastrophe mit ihrem autarken Quartier vorzubereiten scheint.
Kommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) deckt auf, dass hinter der Idylle zwischen mit Windrädern betriebenem Strom und selbst angebautem Gemüse ein weit reichender Familienstreit steckt: Valeska Kohlmorgen (Patrycia Ziolkowska) hat ihren Mann Lennard für den Anführer einer Aussteigerkommune verlassen. Von deren apokalyptischen Vorstellungen überzeugt, will Valeska ihre Kinder nicht mehr in der heutigen Gesellschaft leben wissen und vergiftet sie. Kohlmorgen kann seine Kinder gerade noch retten. Wenig später findet man allerdings Valeskas Leiche. Hat Kohlmorgen sie aus Eifersucht und Rache getötet?
Während die Kommissare vor einem Rätsel stehen, legt ein Stromausfall plötzlich ganz Brandenburg lahm. Der nationale Notstand wird ausgerufen. Systemverweigerer nutzen die Chance um zu randalieren und hantieren mit Waffen. Auch die Kohlmorgens sind Zielscheibe einer Jugendbande. Um deren Schüssen zu entkommen, retten sich Lenski und Raczek gemeinsam mit Kohlmorgen und seinen Kindern in seinem Bunker. Naht die Apokalypse? Der Sonntagkrimi im Realitätstest.
Durchaus ist es verständlich, dass Straftäter Groll gegen Beamte hegen. Wird einem vor Gericht als Ermittler aber wirklich Rache geschworen, erhält man Drohbriefe oder dergleichen, ist das im Einzelfall zu prüfen. Gegebenenfalls ist das nur heiße Luft. Es kann aber durchaus sein, dass konkrete Schutzmaßnahmen gegen Polizeibeamte in Erwägung gezogen werden. In der Äußerung alleine liegt noch keine Tat, aber wenn man zum Beispiel Vorbereitungshandlungen sieht oder merkt, dass die betreffende Person nicht alleine agiert, weil er oder sie (noch) nicht im Gefängnis sitzt, sondern Kontakt zu anderen Personen hat, und damit quasi Leib und Leben eines Polizisten oder einer Polizistin gefährdet, würde man entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen.
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Antwort von Bastian Blum (Gründer der Prepper Gemeinschaft Deutschland (PGD)):
Preppern geht es natürlich um Selbstversorgung. Sollte sich jemand aus reiner Angst überlegen, Prepper zu werden - Stichwort Krisenvorsorge - geht diese Angst in ein Gefühl der Sicherheit über. Wenn man dann noch seinen eigenen Garten hat, etwas anbaut und sich wortwörtlich selbst versorgen kann, kann ich mir gut vorstellen, dass sich auch ein Gefühl der Zufriedenheit einstellt. Sollte eine Klimakatastrophe oder dergleichen kommen, weiß man, was zu tun ist. Mit Blick auf die Psychologie sind Sicherheit und Zufriedenheit ja ganz nah beieinander, denkt man an die Maslowsche Bedürfnispyramide. Beängstigend sind Prepper Communities aber für diejenigen, die sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben.
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Antwort von Ralph Kotsch (Pressesprecher Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg):