Ende Oktober blüht in der Region rund um die nordgriechische Kleinstadt Kozani der Safran-Krokus. Dann lassen Jung und Alt die Arbeit ruhen und gehen auf die Krokus-Felder. So ist es auch bei Familie Tsirekis. Tochter Betty kommt aus dem nahegelegenen Thessaloniki, wo sie studiert, Mutter Lena überlässt den jüngsten Spross der Familie seinem Schicksal, Schwestern und Schwägerinnen werden rekrutiert, und Vater Giorgos befindet sich im Ausnahmezustand. Gemeinsam arbeiten sie dann bis spät in die Nacht.
Der zartlilafarbene Safran-Krokus ist hübsch anzusehen, aber er wächst nur wenige Zentimeter hoch, und wer ihn pflücken möchte, muss sich tief zu ihm hinabbeugen. Und als wäre das nicht genug, muss die Ernte noch am selben Tag verlesen und getrocknet werden. Dennoch lieben die Menschen in Nordgriechenland diese Zeit, wenn über allem der Duft des trocknenden Safrans hängt. Ein Duft, der keinem anderen Duft der Welt gleicht.