Der französische Philosoph Jacques Rancière (Jg. 1940) erzählt im
Gespräch mit Passagen-Verleger Peter Engelmann seinen intellektuellen
Werdegang und erklärt seine zentralen Begriffe. Es geht um die Anfänge
als Schüler Althussers und den Bruch mit der Marx-Interpretation des
Lehrers nach den Umwälzungen des Mai 1968, um Rancières Karriere an der
Reformuni Paris VIII und die verhinderte Berufung als Professor für
Philosophie.
Engelmann kitzelt mit klugen Fragen Definitionen etwa zu „Politik“,
„Polizei“ und „Demokratie“ heraus – Begriffen, die Rancière radikal
anders gebraucht als die klassische politische Philosophie. Auch die
Hinwendung zur Ästhetik, dem Fach, in dem Rancière schließlich doch noch
eine Professur erhält, kommt nicht zu kurz. Der schmale Band ist viel
mehr als Fanlektüre, er leistet eine konzise Einführung in das
anspruchsvolle Denken Rancières.
FALTER 27/2016 vom 08.07.2016 (S. 26)
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