Ihm war klar, wenn er die Wahrheit sagen würde, würden sie ihn erschießen. 1941 nehmen Wehrmachtssoldaten den damals 16-jährigen Salomon fest. Er gibt sich als „Volksdeutscher" aus, nennt sich Josef Perjell. Die Soldaten glauben ihm, nehmen ihn als Dolmetscher in ihre Truppe. So erinnert sich Sally Perel, 94 Jahre alt, in Tel Aviv, wo er heute wohnt.
Der Kommandant adoptiert ihn später als den Sohn, den er sich immer gewünscht hatte und schickt ihn auf ein Internat der Hitlerjugend in Braunschweig. Dort wird das jüdische Kind Perel zum Hitlerjungen Jupp. Vier Jahre lang jongliert er zwei Identitäten, spielt seinen Feinden vor, einer von ihnen zu sein und überlebt.
Aus seinen Erfahrungen damals ist für ihn heute eine Aufgabe geworden. Er will sprechen. Über das, was geschehen ist. Und - wichtiger noch - über das, was geschieht.
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