Fabienne Rzitki

Journalistin - top news editor politik & panorama, München

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Abnehmen: Die fünf sinnlosesten Diäten

Ob Steinzeit- oder Hollywooddiät - unzählige Abspeckkuren versprechen mehrere Kilos weniger auf den Hüften. Doch die meisten machen die Menschen langfristig dick und schaden mehr als sie nützen. News.de kennt die schlechtesten Diäten.

Diäten versprechen viel und halten wenig. Wer daran glaubt, fünf Kilo in zwei Wochen abzunehmen, wird am Ende oft bitter enttäuscht. "Um ein Kilo Körperfett abzubauen, müsste man 7000 Kilokalorien einsparen. Auf gesunde Art und Weise ist das unmöglich", so Professor Ingo Froböse, Gesundheitsexperte an der Deutschen Sporthochschule Köln. Das hieße, drei Tage lang nichts zu essen oder 30 Stunden zu joggen.

Damit Diäten innerhalb kürzester Zeit zumindest kleine "Erfolge" erzielen, sind sie in erster Linie aufs Kalorieneinsparen programmiert - mit weitreichenden Folgen für den Stoffwechsel, die Gesundheit und die Figur. Bereits einige Wochen nach der Abspeckkur haben die meisten Menschen noch mehr Kilos auf den Hüften oder sind krank. Professor Froböse ist sicher: "Diäten wirtschaften die Menschen zugrunde. 99,9 Prozent aller Diäten sind schlecht."

Zum einen liegt es daran, dass Diäten die Menschen zu einer rigorosen Kalorienreduktion zwingen. "Die Mär ‹Die Menschen müssen weniger essen, um abzunehmen› ist leider immer noch weit verbreitet", beschreibt Professor Froböse das Treiben der sogenannten Diätexperten und das Verhalten der Abnehmwilligen. So wird die Kalorienzufuhr auf 1000 und manchmal sogar nur auf 600 bis 800 Kilokalorien beschränkt. Normal sind 1800 bis 2300 Kilokalorien am Tag.

Der Stoffwechsel fährt in den Keller

"Die niedrige Kalorienaufnahme ist ein großes Problem. Sie versetzt den Körper in eine Art Hungersnot und das mag er nicht", sagt der Gesundheitsexperte. Die Folge: Der Körper wehrt sich, reduziert seine Stoffwechselaktivität innerhalb von zwei bis drei Tagen und schränkt seine Funktionen ein. Muskelmasse baut sich ab und auch das Gehirn leidet.

Gesundheitsexperte Professor Ingo Froböse. Foto: Ingo Froböse

"Das Fatale ist, dass der neu geeichte Stoffwechsel bis zu zwölf Monate nach einer Diät immer noch im Keller ist", beschreibt der Spezialist. Folglich kommt es nach einer Diät - die zwischen zwei und sechs Wochen angesetzt ist - zum sogenannten Jojoeffekt. Denn die Menschen essen dann wieder normal. Und das wenige Mehr (im Vergleich zur Zeit während der Diät) ist schon zu viel. Wer dann auch noch Sport treibt, bringt den Körper in eine noch größere Hungersnot.

Besonders fatal sind Diäten auch, weil sie den biologischen Bedarf verkennen. So streichen sie bestimmte Lebensmittel vom Plan oder stellen spezielle Produkte in den Vordergrund wie die Kohlsuppen- oder Ananasdiät. Laut Professor Froböse wird den Menschen suggeriert, bestimmte Lebensmittel oder Stoffe seien dazu geeignet, beim Abnehmen zu helfen. "Zudem ist eine derartig einseitige Ernährung absolut falsch. Menschen, die eine solche Diät machen, ähneln Hungernden aus der Kriegszeit", berichtet der Professor. Mangelerscheinungen, Muskelabbau und Funktionsstörungen sind die Folge. "Der Körper braucht alle Baustoffe wie Eiweiß, Ballaststoffe, Fett, Vitamine und Kohlenhydrate, um gesund zu bleiben - ansonsten hat man den Salat", betont Froböse.

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