Fabienne Hurst

Journalistin und Filmemacherin, Hamburg

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Der Doktormacher

Foto: Fabienne Hurst

Christian Arnig könnte Dutzende Doktortitel vor seinen Namen stellen - er ist Doktor-Ghostwriter, vier Dissertationen schreibt er im Jahr für fremde Auftraggeber. BWL, Jura, Kunstgeschichte? Kein Problem. Seine Jobwahl, sagt er, hat zwei Gründe: Er ist einfach zu schlau und die Uni zu unfähig. 


Gerade ist wieder was reingekommen. Zweihundert Seiten in vier Wochen, Betriebswirtschaftslehre, auf Englisch. Christian Arnig* sitzt in seinem kleinen WG-Zimmer in Frankfurt. Er trägt Wollpulli, Halstuch, Brille und bequeme Hausschlappen. Sein Zimmer ist spartanisch eingerichtet: ein Bett, ein Schreibtisch und ein verglaster Wandschrank voller Bücher. Darin stehen Ordner und Gesetzestexte neben einer Reihe gelber Reclam-Klassiker. Jetzt liest er gerne Prosa und Dramen, früher mussten es immer Sachbücher sein. "Als ich 14 Jahre alt war habe ich mir Nietzsche zu Weihnachten gewünscht", sagt der 33-Jährige und grinst.


Christian Arnig ist schlau. Wenn man ihm glaubt: etwas zu schlau...


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