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Chef, ich brauch' mehr Geld!

Überblick

1. Das Wichtigste vorweg: Gehen Sie nie ohne Vorbereitung in ein Gehaltsgespräch. Damit haben Sie automatisch die schlechteren Karten. Ihnen fehlen fundierte Argumente (am besten Zahlen) und Sie haben keinen Vergleich für einen besser bezahlten Kollegen, oder den allgemeinen Tarif in der Branche.

2. Sie haben nach der verzweifelten Jobsuche endlich etwas in Sicht? Zeigen Sie beim Bewerbungsgespräch nicht, wie dringend Sie die Stelle brauchen. Sonst schließt der Chef darauf, dass Ihre Fähigkeiten am Markt nicht gefragt ist.

3. Das beste Timing für ein Gespräch mit dem Chef ist dann, wenn sich Ihr alter Aufgabenbereich verändert. Sprich: werden Sie befördert, sollte auch Ihr Gehalt um 10 bis 15 Prozent steigen. Schließlich übernehmen Sie auch mehr Verantwortung!

4. Versetzen Sie sich in die Chefrolle: Tut sich Ihre Leistung deutlich hervor? Können Sie das auch mit Zahlen belegen? Wenn Sie dem Chef beweisen können, dass Ihre Arbeit unentbehrlich ist, wird er ein Nein schwer über die Lippen bekommen.

5. Taktik, Rhetorik und Argumentation entscheiden! Nehmen Sie eine offene Körperhaltung ein, schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen und sprechen Sie mit fester Stimme. Formulieren Sie Ihre Wünsche so klar wie möglich und vermeiden Sie unnötige Ausschweifungen.

6. Setzen Sie den Chef nur dann unter Druck, wenn Sie wirklich schon einen neuen Job in Aussicht haben.

7. Überlegen Sie sich vor dem Gespräch ein Maximalziel, auf das Sie hinarbeiten und ein Minimalziel, mit dem Sie noch leben können. Wenn Sie sich Ihrer Schmerzgrenze nähern, verhandeln Sie über Alternativen wie eine Jahreskarte für die Öffis, ein Dienstfahrzeug oder ein Firmenhandy.

8. Versuchen Sie nicht, den Chef über die Mitleidsschiene zu erreichen. „Ich brauche mehr Geld" ist für die wenigsten Arbeitgeber ein gutes Argument.

9. Falls Ihnen der Arbeitgeber gar nicht entgegenkommt: Fragen Sie (so gelassen wie möglich) nach den Gründen und vor allem auch, welche Voraussetzung Sie seiner Meinung nach erfüllen müssen, um neu verhandeln zu können.

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