Jeden Tag finden sich Menschen und lernen sich kennen und vielleicht sogar lieben. Mit einem Flirt fängt es häufig an. Wenn Sie dauerhaft keine neuen Kontakte knüpfen, stehen Sie sich wahrscheinlich selbst im Weg. Eine Studie belegt, wie wir viele Chancen ungenutzt verstreichen lassen.
Deshalb lassen Sie uns einen Schritt zurück treten und eine Flirtsituation mit etwas Abstand betrachten. US-Forscher von der University of Kansas haben gerade hierzu eine Studie veröffentlicht. Der Kommunikationswissenschaftler Jeffrey Hall ließ über 100 Singles aufeinander treffen - vorgeblich für eine Studie über den ersten Eindruck. Die eigentliche Fragestellung erfuhren sie später, als sie nämlich gefragt wurden, ob sie Flirtversuche ihrer Gesprächspartner bemerkt hätten.
Das Ergebnis straft alle, die sagen, Flirten sei das Einfachste der Welt, denn nur in 18 Prozent der Fälle merkten Frauen, dass der Mann sie umworben hatte. Doppelt so viele Männer erkannten allerdings das Interesse der Frauen. In einer zweiten Testrunde wurden 250 Teilnehmern Aufzeichnungen der ersten Runde gezeigt. Sie sollten beurteilen, ob die Männer und Frauen gerade flirteten oder nicht. Wieder erkannten nur wenige die Versuche der Männer. Etwas besser schätzten sie aber ein, wenn die Frau flirtete.
Überraschend ist das eigentlich nicht. Gehen Sie davon aus, dass rund 90 Prozent aller Flirts mit einer Einladung der Frau beginnen. Meist ist das ein Blick und ein Lächeln, das den Mann motivieren soll, den (vermeintlich) ersten Schritt zu wagen. Überspitzt formuliert: das Männchen sollte wissen, wann es mit dem Balztanz beginnen muss.
Und wenn alles Schaulaufen nichts bringt: Freundlichkeit in Verbindung mit Optimismus funktioniert immer. Der eigentliche Stimmungskiller ist oft der Film, den Ihr Kopf abspielt und zum Flirten braucht es eine romantische Komödie. Kein Remake der schlimmsten Szenen mit dem Ex, keine Doku über die Schlechtigkeit der Welt und vor allem nicht die gescriptete Soap „wenn ich nur ... wäre oder wenigstens so aussehen würde wie ...". Kurz: wenn Sie denken, das wird nichts, dann wird das auch nichts, weil sich Ihr Pessimismus überträgt. Wenn Sie denken, Sie hätten etwas Besseres verdient, dann wirken Sie nicht freundlich, sondern arrogant. Und wenn Sie zeigen, dass Sie unsicher sind fehlt das Selbstbewusstsein, das anziehend wirkt. Es ist so banal wie wahr: Lächeln bringt Menschen zusammen.
Flirtsignale senden und erkennen, wenn sie gesendet werden, ist ein evolutionäres Erbe. Es braucht heute dazu Aufmerksamkeit, Empathie und Neugierde auf andere Menschen. Denken Sie daran: Menschen können nicht nicht kommunizieren. Sie möchten die Flirtsprache üben? Dann versuchen Sie vielleicht diesen aktuellen Buchtipp: Flirten für Dummies von Elizabeth Clark (Wiley-VCH). Eine fundierte Betriebsanleitung, die auch Schüchernen Mut macht, den ersten Schritt zu wagen und den Spaß am Flirt neu zu entdecken.
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