Diese Dating Regel kennen Sie gewiss: wenn aus der Begegnung mehr als ein One Night Stand werden soll, dann auf gar keinen Fall am ersten Abend ins Bett. Und grundsätzlich stimmt das wohl: Die meisten Deutschen meinen, dass Sex in der ersten Nacht ein Zeichen von Desinteresse an einer festen Beziehung darstellt. Verschiedene Umfragen aus den letzten Jahren sagen, dass zwischen 50 und 70 Prozent lieber bis zum dritten oder vierten Date warten, wenn sie ernsthafte Absichten verfolgen.
Dagegen steht jedoch, dass sich Paare später nicht unterschiedlich über ihre Beziehungszufriedenheit äußern, weil sie nun am ersten oder zehnten Treffen Sex hatten. Problematisch ist eher die Wirkung des Kuschelhormons Oxytocin, das für den Bindungswunsch nach dem Sex sorgt: das ist nämlich ziemlich mächtig und gaukelt häufig - und sehr glaubwürdig - Verliebtsein vor. Sie hatten schon einmal Liebeskummer nach einem One Night Stand? Oxytocin hat daran vermutlich einen größeren Anteil als die vermeintliche Seelenverwandtschaft.
Und mit diesem Wissen lässt sich arbeiten. Denn die Hoffnung ist doch insgeheim bei jedem Date dabei: auf Feuerwerk! Silvester! Leidenschaft! Sex! Je nach Alter, Beziehungserfahrung- und Wunsch fällt die natürlich unterschiedlich aus, doch wer nicht alternative Beziehungsmodelle sucht, wünscht sich einen Partner für Geist und Körper, für Alltag und Romantik und am besten für lange. Dieser Wunsch nach dem Einen für immer und alles ist gesellschaftlich relativ neu und eher verklärte Idee als Beziehungswirklichkeit.
Gegen Sex beim ersten Date spricht vor allem die Furcht, sich dadurch Chancen zu verbauen. Ist das denn wirklich so? Und spricht nicht auch einiges für Sex beim ersten Date?
Weiterlesen: http://www.huffingtonpost.de/eric-hegmann/ein-pladoyer-fur-sex-beim-ersten-date_b_5395958.html