Eric Hegmann

Chefredakteur, Paarberater, Hamburg

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Was tun, wenn der Mann verheiratet ist?

Dass ein Mann vergeben, vielleicht sogar verheiratet ist, bedeutet noch lange nicht, dass er nicht flirtet. Doch was ist davon zu halten, wenn ein vergebener Mann dich umwirbt? Ab wann ist sein Verhalten kritisch, wann bedeutet seine Flirterei, dass er wirklich eine neue Beziehung will? Und wie solltest du dich verhalten, wenn der Mann, mit dem du flirtest, offensichtlich eine Frau oder Freundin hat? Von Paship-Beziehungscoach Eric Hegmann 


♦ Wenn du ihn noch nicht kennst: Flirten? Warum nicht?

Der zufällige Flirt ist ein Spiel ohne Ziel. Er kann nur einen Atemzug und ein Blick lang sein, er kann aber auch von der Käsetheke ins Café führen. Letzteres geschieht deutlich seltener, deshalb keine Panik, die meisten Absichten sind harmlos und du nimmst es am besten als Kompliment. Sollte seine Partnerin allerdings daneben stehen, dann handelt er entweder frech oder die beiden haben eine Absprache. Unangenehm wird die Situation, wenn das Spielerische angestrengt wirkt, also wenn er sich um deine Aufmerksamkeit bemüht oder den Blick kaum abwenden kann. Stell dir kurz vor, wie du dich an der Stelle seiner Freundin fühlen würdest und das Thema ist vermutlich rasch durch.


Wenn du ihn kennst: Vorsicht vor ungewollten Affären

Häufiger als im Supermarkt oder beim Ausgehen findet sich der vergebene Bewunderer im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Oft beginnt es ganz harmlos mit intensiven Gesprächen über alles Mögliche. Bis die Themen persönlicher und emotionaler werden. Vorsicht ist geboten, wenn der Satz fällt: „Darüber kann ich mit meiner Freundin nicht reden, aber mit dir." Oder „Du verstehst mich!"

Wenn ihr seine Partnerin durch Gesprächthemen oder auch Aktivitäten ausschließt, beginnt ihr etwas Exklusives. Daraus entstehen Affären, ungeplant und schmerzvoll. Wenn Menschen sich sympathisch sind, können sie sich laut aktueller Studien auch ineinander verlieben. Deshalb lieber sehr, sehr vorsichtig sein!


♦ Wenn er dich instrumentalisiert: Die Übergangsfrau wird nicht die neue Partnerin

Das Klischee sagt, Männer trennen sich erst, wenn sie eine Neue haben. Die Wahrheit ist: Frauen haben die feineren Antennen, wenn es in der Beziehung nicht mehr rund läuft. Sie trennen sich früher und überraschen damit sogar häufig ihre Partner.

Dennoch ist an dem Klischee etwas Wahres dran. Männer kommen mit dem Single-Dasein nicht so gut zurecht wie Frauen. Der vergebene Typ, der sich um dich bemüht, sucht vielleicht tatsächlich das Trittbrett, um aus seiner Beziehung herauszukommen. Trittbrett deshalb, weil die Übergangsfrau so gut wie nie die neue Partnerin wird. Denn egal wie schick er dich findet, eigentlich ist es für ihn unverzeihlich, dass du dich mit ihm einlässt, obwohl er noch nicht frei ist. Klingt unlogisch, aber Lust und Liebe sind nicht immer konsequent und vieles, was uns anzieht, stößt uns gleichzeitig ab. Das Risiko ist groß, dass er dir nie wirklich ganz vertrauen wird.


♦ Wenn es die große Liebe ist: Kein Versteckspiel

Nicht jede Beziehung ist es wert, gerettet zu werden. Es gibt Partner, die miteinander unglücklich sind und die mit anderen Menschen ein erfüllteres Leben haben könnten. Vielleicht bist das du und ihr seid füreinander bestimmt. Das darf aber keine Entschuldigung für Versteckspiele und Lügen sein. Wenn er seine Wünsche und Bedürfnisse nicht mit seiner Partnerin ausleben kann, dann muss er Manns genug sein, ihr das zu sagen. Traut er sich das nicht: Finger weg. Wie könntest du sicher sein, dass er mit dir später nicht ganz genauso umgehen wird? Solche Muster wiederholen sich.


Apropos Muster: Falls es dir immer wieder passiert, dass du an vergebene Männer gerätst, weil alle anderen dir langweilig und uninteressant erscheinen: Höchstwahrscheinlich fährst du selbst eine unbewusste Strategie der Beziehungsvermeidung und investierst nur in nicht erreichbare Partner. Zufall ist es gewiss nicht.

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