Einmal untreu, immer untreu? Wie häufig werden Fremdgänger zu Wiederholungstätern?
Sehr häufig. Es ist weniger wahrscheinlich, dass ein treuer Partner fremd geht als jemand, der schon einmal untreu war. Treue ist ja ein Wert. Den empfindet jemand als wichtig im Leben – oder eben nicht. Das heißt nicht, dass ehemals untreue Menschen nicht in einer neuen Beziehung treu leben können. In der Liebe ist alles möglich. Es ist aber nicht alles gleich wahrscheinlich.
Woran kann ich denn einen notorischen Fremdgänger erkennen. Gibt es eindeutige Warnsignale?
Die Gründe fürs Fremdgehen sind sehr unterschiedlich. Manche suchen damit Selbstbestätigung, andere sexuelle Befriedigung, andere auch Nähe und Geborgenheit, die sie in der eigenen Beziehung nicht bekommen. Die wichtigsten Zeichen sind: Investiert der Partner in die Beziehung und macht ihm die Beziehung Freude? Wer unglücklich ist, geht schneller fremd.
Ist Untreue eigentlich eine Charakterfrage, Veranlagung oder einfach „das Tier im Manne bzw. in der Frau“?
Es gibt tatsächlich Gene, die mit Untreue in Verbindung gebracht werden. Da ist beispielsweise ein Gen, das die Dopamin-Produktion beeinflusst. Dopamin macht neugierig, forsch, mutig und damit attraktiv. Wer davon viel mitbekommt ist – in der Theorie – eher bereit fremd zu gehen. Ein stückweit ist Veranlagung also mit dabei. Vor allem aber ist es die Prägung, also die Erfahrungen mit Rollenvorbildern in der Kindheit und eigene Beziehungserfahrungen – also die Persönlichkeit.
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