Das Asyl-Erstaufnahmelager in Traiskirchen könnte noch mehr Flüchtlinge aufnehmen. Das geht aus dem Entwurf eines Betreuungsvertrages hervor, den das Innenministerium interessierten Firma im Jahr 2012 zugesendet hat.
1.840 statt 480 Flüchtlinge haben PlatzDer Aufnahmestopp wegen Platzmangels ist demnach nicht durch Zahlen belegbar. Denn in dem Vertrag, einer Beilage zur damaligen Ausschreibung, heißt es: „Kapazität: derzeit maximal 1.840 Fremde". Dieser Entwurf liegt PULS 4 exklusiv vor.
Demnach ist das Flüchtlingslager für bis zu 1.840 Asylwerber vorgesehen und nicht für 480, wie vom Land Niederösterreich behauptet wird. Die derzeit 1.300 Asylwerber, die sich in Traiskirchen befinden, sind also keine „dreifache Überbelegung" wie vom Land behauptet.
Reduzierung hat rein politische GründeDer Vertrag hält allerdings auch fest, dass der Auftraggeber - also das Innenministerium - eine Obergrenze von 480 „vorgesehen" habe. Der Hintergrund dieser künstlichen Beschränkung ist ein Vertrag aus dem Jahr 2010 zwischen der damaligen Innenministerin Maria Fekter und Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll. Dort einigen sich die beiden Politiker ohne Begründung, dass Traiskirchen nicht mehr als 480 Asylwerber beherbergen soll. Auch dieser Vertrag liegt PULS 4 vor.
Diese Beschränkung ist demnach eine politische und nicht auf bau- oder feuerpolizeiliche Mängel zurückzuführen.
Weitere neue Fakten zum Asyl-Erstaufnahmelager in Traiskirchen gibt es heute ab 18:45 in „Guten Abend Österreich" Guten Abend Österreich Freitag, 01.08.2014 18:45 PULS 4 auch in HD und online