Polizisten wollten mehrere Jugendliche kontrollieren und festnehmen. Plötzlich kamen knapp 30 Menschen auf sie zu.
Eine Gruppe von knapp 30 Personen ist in der Nacht auf Sonnabend gegen 0.20 Uhr auf Polizisten losgegangen. Zuvor hatten Beamte nach einem Zeugenhinweis einen mutmaßlichen Drogendealer an der Kreuzung Danziger Straße/Kniprodestraße in Prenzlauer Berg aus einer Tram geholt, als diese an der Haltestelle wartete.
Der 16-Jährige leistete gegen die Festnahme heftigen Widerstand. Zunächst kam ihm ein 17-Jähriger zu Hilfe, der einem der Polizisten mit der Faust auf den Kopf schlug und daraufhin selbst festgenommen wurde. Auf einmal strömten mehr als 20 Personen auf die Einsatzkräfte zu, um die Festnahmen zu verhindern. Sie waren nach Polizeiangaben vermutlich in der Tram mitgefahren. Die Personen versuchten, die beiden Jugendlichen zu befreien, attackierten, bedrängten und beleidigten die Polizisten. Drei Beamte wurden leicht verletzt.
Reizgas und etliche weitere Einsatzkräfte von sechs verschiedenen Dienststellen beendeten schließlich den heftigen Widerstand des Mobs. Außer den zwei Jungen wurde noch eine 18-Jährige wegen versuchter Gefangenenbefreiung festgenommen. Die drei Tatverdächtigen mit deutscher Staatsbürgerschaft wurden später wieder aus dem Gewahrsam entlassen beziehungsweise bei den Eltern abgesetzt. Drogen wurden bei dem Einsatz offenbar jedoch keine gefunden. Im Polizeibericht sei dazu jedenfalls „erstmal nichts verzeichnet", so die Polizei.
Die Jugendlichen müssen sich nun wegen Landfriedensbruchs, Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Körperverletzung und Beleidigung verantworten. Über die restlichen Angreifer sei bislang nichts bekannt. Weder ob es sich tatsächlich um eine Drogengang handelt, noch warum sie so aggressiv gegen die Verhaftung der Jugendlichen vorgegangen sind.
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