Chris Eckman, Frontman der Walkabouts, ist derzeit (fast) solo auf Tour.
Sein Name wird wohl nicht jedem auf Anhieb etwas sagen: Den eifrigen Netzwerker Mr. Eckman kennt man hauptsächlich von der Folk-Rock-Band The Walkabouts aus Seattle, die die Alternative-Szene seit annähernd 30 Jahren in vielerlei Hinsicht geprägt hat. Ironischerweise wurde ihr Song "Devil in the Details" lange, vielleicht zu lange, von einer deutschen Outdoor-Fashion-Marke für ihre Fernsehwerbung verwendet.
Der Bezug zu Deutschland ist freilich kein Zufall. Die Walkabouts und auch Chris Eckman als Solo-Musiker sind dem Label Glitterhouse aus Nordrhein-Westfalen eng verbunden. So erschien auch das jüngste Eckman-Album "Harney County" bei dieser Plattenfirma. Live tourt Chris Eckman mit dem slowenischen Bassisten ?iga Golob durch die Lande. Und auch diese Kooperation kommt nicht von ungefähr, denn Eckman lebt und arbeitet seit geraumer Zeit überwiegend in Ljubljana, wo er das Studio Zuma sein eigen nennt.
"Harney County", seine im Dezember veröffentlichte CD, behandelt die karge und spärlich bevölkerte Landschaft des südöstlichen Teils von Oregon. Beeinflusst wurde Eckman dabei nicht nur durch eigene Reisen in die Region, sondern vor allem auch durch das Buch "Owning it all" von William Kittredge. Die englische und die deutschsprachige Musikpresse lobt das Album als düsteres Meisterwerk, das Assoziationen an große amerikanische Roadmovies weckt. Es beginnt mit dem verhalten grantigen Brummel-Song "Nothing left to hate" und sich zieht über das scheppernde "Requiem for the Old Skool Heavy" bis zum rockigen "Many Moons". Wer sich von den Live-Qualitäten des Herrn Eckman vorab überzeugen will, auf Youtube gibt es ein paar schöne kammermusikalische Mitschnitte aus des Meisters Werkstatt . Aber in echt ist das alles noch viel, viel schöner.
Chris Eckman & ?iga Golob. 19. Jänner, 20 Uhr, Gwölb, Hartberg. Karten: Tel. (0 33 32) 603. 20. Jänner, 20.45 Uhr, Scherbe Graz. Karten ausschließlich an der Abendkassa.
www.chriseckman.net