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Vegisan: Rohkostriegel | eVivam

Im Einsatz: Vegisan - Cleanfood to go

Es gibt ein neues Produkt auf dem Lebensmittelmarkt: Es heißt Vegisan. eVivam-Autorin Wibke Roth wurde so neugierig, dass sie es selbst getestet hat. Sie verrät, wie es schmeckt und wirkt und sie gibt eine Empfehlung für den Einsatz.

Vier Tage lang habe ich morgens bis abends Vegisan zu mir genommen. Und das, obwohl ich was neue Ernähungstrends betrifft, sehr kritisch bin. Zum einen, weil ich Verfechter ausgewogener Ernährung bin: Wenn möglich, ernähre ich mich mit Vollwertmischkost, mit - möglichst wenig Zucker, ohne Fleisch bis auf Geflügel, und das nur in Maßen, möglichst keine Fertigprodukte. Ich glaube daran, dass ein gesunder Körper und ein ausgewogenes Leben nichts anderes braucht - und Diäten, oder Wunderpülverchen wie Huel, Tabletten oder in Form einseitiger Nahrung - schonmal gar nicht. Meistens schaden die Produkte denen, die nach der erfolgsversprechenden Wirkung lechzen, eher: Der versprochene Erfolg ist meist eine Top-Figur. Die Realität: dank Jojo-Effekt noch mehr auf den Rippen.


Warum mache ich den Test?

Drei Argumente haben mich dann aber doch dazu gebracht, ein neues Produkt namens Vegisan zu testen, also meinem Körper zuzuführen, obwohl ich nicht abnehmen, aber auf das Heilfasten-Hoch-Gefühl gespannt bin, dass ich mir davon verspreche, ohne selbst Gemüsebrühe kochen zu müssen und möglicherweise leistungsfähiger bin, als beim Fasten.

1. Ich bin neugierig gewesen, es zu testen, nachdem ich viel Gutes davon gehört habe. Und trotz meines inneren Widerstandes schien es mir so, dass ich Vertrauen haben darf: dass es zumindest keinen Schaden in meinem Stoffwechsel anrichtet: Im Prinzip bekommt der Körper nur das, was er an Nährstoffen braucht. Du ersparst deinem Körper quasi eine Menge Arbeit, indem du ihm einiges gar nicht erst zuführst: „90 Prozent der Nahrung", so erläutert der Erfinder und Entwickler Wolfgang Grabher auf einem Vortrag, „müssen von den Organen gefiltert werden".

Im Prinzip ein Heilfasten-Prinzip, aber nur bedingt, denn: Beim Heilfasten wie auch bei typischen Diäten wird bei der Gewichstreduktion schnell Muskulatur abgebaut. Dem habe er bei der Produktentwicklung vorgebeugt. Das Stichwort heißt Insulinregulation: Alle 90 Minuten 100 Gramm komprimierte Nährstoffe in Lebensmittelstandard, die er in Rohkostqualität, also ohne chemische Entstehung, zusammengeballt hat. Und das bei bis zu 1.000 Kilokalorien Tageszufuhr. Beim Heilfasten sind es cirka 500 Kilokalorien pro Tag.

2. Grabher ist Biochemiker. Er hat mich auf einem Vortrag mit seinem Wissen, seiner Herangehensweise und mit zwei Fragen überzeugt: Welches ist denn eigentlich das gesündeste Lebensmittel? Kann es dem Körper womöglich sogar nutzen, wenn er auf bestimmtes Nahrungsverhalten und bestimmte Lebensmittel verzichtet?

3. Das dritte Argument ist auch eine Frage: Wem gelingt es heute überhaupt, sich gesund zu ernähren, obwohl sie - theoretisch - wissen wie es geht, es aber: organisatorisch und zeitlich dann - praktisch - trotzdem nicht hinbekommen, so zu planen, einzukaufen und zu kochen?

Abnehmen im Fokus

Die meisten Menschen wird das neue Produkt aber interessieren, weil man damit abnehmen kann. Es gibt Testimonials, die bereits darauf schwören: Menschen, die mit diesem Functional Food und in Verbindung mit Muskeltraining gesund abgenommen haben. In dieser Kombination wird das Produkt zurzeit auch ausschließlich vertrieben: Die Partner sind laut Grabherr Fitnessstudios, die ihren Schwerpunkt unter anderem auf betreutes Muskeltraining legen.

Meine Vier-Tage-Vegisan-Woche Tag 1: Appetit wie ein Mann?

Es ist Montagmorgen. Und ich bin bereit; mein Kühlschrank auch: Er ist leer. Wasser aus dem Kran steht bereit. Es ist nicht empfohlen, aber ich trinke dazu trotzdem Kräutertee. 40 Riegel sind in der Packung - bis zu zehn am Tag darf ich im Abstand von nicht weniger 90 Minuten zu mir nehmen. Sie erinnern mich an Coins für Automaten, nur dicker. Ich beiße hinein und denke bei der Konsistenz an eine Mischung aus Reformhaus-Fruchtschnitten und altem Marzipan. Der Geschmack ist nicht so schlimm wie aus Erzählungen Bekannter und Erfahrungsberichten im Web befürchtet: herzhaft, neutral, bissl zimtkakaoig. Zwei Bissen, ich kaue, weg ist er. Ein Glas Tee und ein Glas Wasser hinterher. Sitzt. Ich stelle mir die Eieruhr. Nach 45 Minuten möchte ich wieder einen. Oh je: Ob meine Tagesration reichen wird? Ja, sie wird. Zwar wird Frauen eine Ration von neun Riegeln empfohlen. Ich komme aber damit zurecht, dass ich augenscheinlich Appetit wie ein Mann habe.

Empfinden mental: Gut. Ich fühle mich leicht.

Körpergefühl: Hin und wieder ist mir kalt.

Sportprogramm: Läuft wie immer.

Schlafen: Kann ich wie immer.

Tag 2: Huch, ich bin ja satt?

Ich gewöhne mich daran, den braunen Coin aus dem Papier zu nehmen und mir in den Mund zu stecken. Ich habe sogar das Gefühl, mich heute besonders gut konzentrieren zu können. Ich trinke ordentlich und stecke mir für den Termin gleich und fürs Gassigehen vorsichtshalber welche ein. Mir bangt es immer noch vor Hunger oder falschem Appetit; der kommt aber nicht. Ich bin verdutzt, dass ich gar nicht zum Kühlschrank laufe, um nachzuschauen, ob nicht doch etwas da ist. Ich bin satt und fühle mich leicht.

Empfinden mental: Gut. Ich fühle mich leicht und besonders konzentriert.

Körpergefühl: Hin und wieder ist mir kalt.

Sportprogramm: Außer Gassigehen steht heute nichts an.

Schlafen: Kann ich wie immer.


Tag 3: Alles wie immer

Fit und fröhlich wache ich auf. Heute gebe ich über den Tag hinweg viereinhalb Stunden Fitness-Unterricht. Ich fühle mich frisch und das spiegelt sich auch im Spiegel wieder. Allerdings wird mir bei den Sprüngen und einigen Kraftübungen schwindelig. Mir fällt auf, dass mir das Anrichten fehlt. Also landet der Nährstoff-Coin noch kurz auf einem Teller: Abendbrotgefühl.

Empfinden mental: Gut. Ich fühle mich leicht und besonders konzentriert.

Körpergefühl: Insgesamt gut.

Sportprogramm: Schwindelgefühl beim Springen und bei Halteübungen.

Schlafen: Kann ich wie immer.


Tag 4: Es reicht, hat aber gut getan

Tag 4 verläuft nicht nach meinem Geschmack. Ich habe Lust auf richtiges Essen. Ich bin ein bisschen müde und genervter als sonst. Ich habe genug. Ich freue mich am Abend auf das Essen, das ich mir fürs Fastenbrechen am nächsten Morgen bereitgestellt habe: Banane, Dinkelbrötchen und ein Stückchen Apfel.

Empfinden mental: Nicht so gut.

Körpergefühl: Schwächer als sonst.

Sportprogramm: Läuft wie immer.

Schlafen: Kann ich heute nicht so gut.

Vielleicht würde es morgen besser, vielleicht auch nicht. Mir reicht es fürs Erste. Insgesamt bin aber froh: hat gut getan.


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