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Helfen, was ist daran so schwer?

Wiesbadener Flüchtlinge freuen sich über "frische" Lebensmittel.

Letzte Woche, Mittwoch oder Donnerstag soll es gewesen sein. Das THW Wiesbaden kehrte eben von einem (Jugend-)Lager zurück. Im Gepäck befanden sich Lebensmittel: Käse und Wurst. Überschuss. Ohne nachzudenken steuerte der Fahrer die Flüchtlings-Unterkunft in der Mainzer Straße an - um Lebensmittel zu verteilen. Vergeblich. Die Mitarbeiter des THW und ihre Mitbringsel waren von dortiger Seite nicht erwünscht. Die Infrastruktur für die Verteilung fehle, so die Aussage eines Offiziellen.


Unverrichteter Dinge fuhr man weiter, fror die Waren ein und telefonierten mit der Wiesbadener Tafel. Die Tafel holte die gefrostete Ware ab, und portionierte Käse und Wurst. Damit ergänzten sie am Samstag, 5. September, das Sortiment der Wiesbadener Tafel, so Ruth Friedrich-Wurzel, erste Vorsitzende der Wiesbadener Tafel.


Die Tafel war dankbar

In Tagen, wo überfüllte Züge, blockierte Bahnhöfe, Not und Schrecken aber auch Hilfsbereitschaft die Nachrichtensendungen und „Brennpunkte" bestimmen, ist das unverständlich. Es erklärt aber die freundliche und leicht überschwängliche Begrüßung der Tafel-Mitarbeiter, die einfach erfreut waren, dass sich jemand am Samstag um 15:30 Uhr - am Ende des Ausgabetages - dem übrigen Brot und Salat sinnvoll annahm. Denn "Lebensmittel wegwerfen zu müssen, tut immer weh," so Friedrich-Wurzel.


Wiesbadener Tafel möchte, darf aber nicht helfen


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