Fischerei und Migration gehören schon immer zu Lampedusa, der Insel, die mitten auf einer begehrten Flüchtlingsroute liegt. Doch im Corona-Jahr hat die Geduld mit den Migranten enorm abgenommen. Der politische Sprengstoff reicht weit über Italien hinaus.
Riccardo Volpe, 30, lehnt am frühen Abend an der Reling seines Fischerboots in Porto Nuovo, dem Hafen der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Durch seine verspiegelte Sonnenbrille betrachtet er die vereinzelten Touristen, die den Kai entlangschlendern und sich über Ausflugstouren informieren. Volpe, braun gebrannt, rundes Gesicht, hochgegelte Haare und ein unvollendetes Geisha-Tattoo auf dem rechten Oberarm, ist vorerst im Hafen gefangen: „Das Wetter ist schlecht, wir können nicht raus“, sagt er. ...
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