Über die Bedeutung und Notwendigkeit von Autopsien in Pandemie-Zeiten. Ein Gespräch mit der Pathologin Kirsten Mertz.
Kirsten Mertz sah im Frühling dieses Jahres als eine der Ersten in Europa ganz genau, was das neue Coronavirus mit einem Menschen anrichten kann. Im März leitete sie (im Kantonsspital Baselland/Liestal) die erste Obduktion eines an Covid-19 Verstorbenen in der Schweiz. Mitte Oktober schrieb Mertz einen Artikel für die „Nature Research Microbiology Community", der Aufsehen erregte: „Molekulares Profil eines Killers: wie Covid-19 Autopsien helfen, die neue, tödliche Coronavirus-Erkrankung zu verstehen". Manch eine(r) stieß sich an der Formulierung „Killer", doch Kirsten Mertz steht dazu: „Ich erlebe das Virus bei meiner Arbeit nun einmal als Killer, an dem nicht nur Schwerkranke und alte Gebrechliche sterben."