Ich halte mich selbst eigentlich für eine emanzipierte Frau. Eine, die innere Werte spannender findet als inszenierte Geschlechtsmerkmale. Eine, die zukunftsorientierte Entscheidungen trifft, oder zumindest keine kopflosen. Eine, die so vieles wichtiger findet als Luxusgüter. Aber beim Thema "Hochzeit" setzt es bei mir aus. Einfach so. Ich katapultiere mich mit meinen eigenen Vorstellungen zurück ins Rollenbild des letzten Jahrhunderts und mutiere zu Cinderella. Schlimmer noch, zu einer von Cinderellas unsympathischen Schwestern, die sich ihre unemanzipierten Zehen abschneiden, um dem Prinzen zu gefallen.
Turid Reinicke
Hamburg
Column