Unna . Noch steht Laurin Vogel im Fanblock des Signal-Iduna-Parks in Dortmund. Aber der Unnaer hat jetzt den ersten Schritt getan, dass die Südtribüne bald seinen Namen schreit: Der 17-Jährige hat seinen ersten Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieben und spielt ab dem 1. Juli 2012 in der A-Jugend des Deutschen Meisters.
Laurin Vogel ist auf dem Sportplatz des SSV Mühlhausen groß geworden. In der C-Jugend wollte er mehr und konnte auch mehr. Der Frage, ob er damals besser war als seine Mannschaftskameraden war, weicht er schüchtern-diplomatisch aus: „Das weiß ich nicht. Aber ich trage meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft bei."
Dass er mehr als andere beitragen kann, zeigt die weitere Laufbahn: Über die Hammer Spielvereinigung wechselte er in der vergangenen Saison zum SC Neheim: Dritthöchste deutsche Jugendliga und Kooperationspartner des BVB.
Die intensive Arbeit in Neheim reichte ihm aber nicht. „Ich trainiere regelmäßig noch mit meinem Hammer Trainer Aleksander Kostovski." Sein Wille und Ehrgeiz seien seine besten Eigenschaften, sagt Laurin Vogel. „Wer alle seine Ziele erreicht hat, hat diese zu niedrig angesetzt", zitiert er Karajan. „Diese Einstellung hilft dir nicht nur auf dem Platz, sondern im ganzen Leben", sagt Laurin Vogel
Neben dem Vereinstraining in Neheim und den Sonderschichten mit Kostovski, trainierte er deshalb noch in Düsseldorf. Auch der Verein hat ihm ein Angebot gemacht. Aber als der BVB an ihn herantrat, fiel die Entscheidung leicht. Als Gründe führt er die Nähe zur Heimat an („Ein Katzensprung zum Trainingsgelände in Brackel") und lobt das Jugendkonzept („vorbildlich"). Aber das wichtigste: „Der BVB ist mein Verein. Das ist die Chance, auf die ich gewartet habe und die ich nutzen will", sagt der Mittelfeldspieler. Bundesliga-Profi zu werden, ist sein Ziel, dem er alles unterordnet. Fast alles. „Es kann zu viel passieren, ich brauche einen guten Schulabschluss als zweites Standbein." Im kommenden Jahr stehen seine Abiturprüfungen an. Das Lernen darf er nicht schleifen lassen. „Der Verein verlangt gute Noten", sagt Laurin. Falls es nicht läuft, kann er die Nachhilfe des BVB in Anspruche nehmen.
Ab dem 1. Juli kann er sich voll auf den BVB konzentrieren. „Ich will im Fußball Fuß fassen", sagt der 17-Jährige. Das bedeutet in der Saison 2012/2013 noch einiges an Arbeit. Minimum vier Mal die Woche Training, dazu die Spiele in der A-Junioren-Bundesliga. „Da habe ich schon Respekt vor. Aber ich gebe alles."
Tobias Kestin