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Philipp Köster: "Im Vergleich zu RB ist mir sogar Dietmar Hopp sympathischer"

Screenshot: Twitter/Philipp Köster

Rechtsbeugung bei der Lizenzerteilung, Vereinslogo als Reklametafel, undemokratische Vereinsstruktur: Das sind nur einige der Kritikpunkte, die "11 Freunde"-Chefredakteur Philipp Köster seit Jahren gegen RB Leipzig vorbringt. Der Hauptvorwurf: Den 2009 vom Red-Bull-Konzern gegründeten Klub gebe es letztlich nur, um mehr Dosen zu verkaufen.

Von Thomas Fritz

"Wir glauben fest daran, dass Fußballkultur zwingend einen nicht-kommerziellen Kern braucht, etwas, was sich merkantiler Verwertung entzieht", sagte Köster nun im Interview mit dem "Horizont"-Magazin. "Dieser Kern existiert in Leipzig nicht."

Das unterscheidet RB in Kösters Augen auch von Borussia Dortmund oder dem FC Bayern. "Da hilft auch keine tolle Jugendarbeit, kein guter Fußball. Oder dass RB angeblich den Osten voranbringt, obwohl dem Konzern der Osten völlig wurscht ist", fügte der Journalist an. 

Schließlich gab Köster zu, dass es ihm bei der Debatte um Vereinsmodelle und Fußballkultur "gar nicht so sehr um Tradition" gehe. "Wenn es einen jungen Verein gäbe, der sich erfolgreich hocharbeitet und dabei nicht ständig schaut, wie er geltende Regeln möglichst elegant umgeht, warum nicht?", so Köster. "Im Vergleich zu RB ist mir sogar Dietmar Hopp mit seinem klassischen, leicht blinden Mäzenatentum noch sympathischer."

Mit "11 Freunde"-Lesern "aus dem RB-Kosmos" hat Köster dagegen keine Probleme. "Aber das sind sicher eher diejenigen", vermutet der Fan von Arminia Bielefeld, "die dem fabrikmäßig organisierten Fußball kritisch gegenüberstehen". (RBlive/fri)

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