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MBC verpasst die Sensation gegen Bayern München

Den MBC-Profis (in blau) ging am Ende der Partie die Puste aus. Foto: Dirk Knofe/LVZ

Der Mitteldeutsche BC unterlag Bayern München in der Arena knapp mit 86:96. Der Basketball-Bundesligist von Trainer Harmsen blieb auf Schlagdistanz, doch der Deutsche Meister agierte letztendlich cleverer und abgezockter.

Von Thomas Fritz

Leipzig. Schon zwölfmal nahm es der Mitteldeutsche BC in der Basketball-Bundesliga mit Bayern München auf. Nur einmal - am 6. März 2016 in der Arena Leipzig - konnten die Korbjäger aus Weißenfels die großen Bayern schlagen. Beim „Care for Climate Game" in Leipzig verpasste der kämpferisch starke Syntainics MBC beim 86:96 (43:48) die erneute Sensation nur knapp. 5180 Fans, darunter Ralf Rangnick und zahlreiche RB-Profis, sahen eine mitreißende und bis zum Schluss enge Partie. Das war Werbung für den Basketball-Sport! „Wir haben mit viel Energie gespielt", sagte MBC-Coach Björn Harmsen bei seiner zweiten Partie auf der Bank. „Am Ende brauchst du ein bisschen Glück. Dann kann das Spiel noch mal kippen. Es war die große Qualität der Bayern, die entscheidend war."

Highlights liefert der MBC

Die Mitteldeutschen erlebten einen traumhaften Auftakt. Andrew Warren versenkte gleich den ersten Dreier, Kaza Kajami-Keane legte zwei Punkte nach. Nach zweieinhalb Minuten führten die Gastgeber 11:4, Bayern-Coach Dejan Radonjic musste die erste Auszeit nehmen. Die Maßnahme fruchtete. Nach vier Minuten ging der deutsche Meister erstmals in Führung (12:11), legte 13 Zähler in Folge auf - Timeout MBC. Die Highlights des ersten Viertels produzierten aber die Weißenfelser: Strahinja Micovic, mit 16 Punkten Topscorer seines Teams, verkürzte per Dunking auf 18:22. Danach blockte der Serbe spektakulär einen Wurf von Ex-NBA-Profi Paul Zipser. Viele Ohs und Ahs waren in der Halle zu hören. Zipser (insgesamt 16 Zähler) sorgte mit einem Mitteldistanzwurf zur Pausensirene für die 26:18-Führung der Bayern, die in der laufenden Woche zum dritten Mal auf dem Feld standen. Von bajuwarischer Müdigkeit war bis dahin wenig zu sehen, aber das Match sah auch nicht wie das Duell des ungeschlagenen Tabellenführers gegen den Letzten aus. Die MBC-Defensive stand nicht so sicher wie von Harmsen gefordert, dafür hielt die Offensive die Wölfe im Spiel.

Sensation liegt in der Luft

Auch im zweiten Viertel blieb der Außenseiter zur Freude des Publikums in Schlagdistanz. Micovic tankte sich am Korb schön durch, dann legte Sergio Kerusch den Ball nach einem Schnellangriff durch die Reuse (33:34). - die Halle tobte. Dazu trug auch der stimmgewaltige MBC-Hallensprecher Matthias „Vossi" Voss bei, der die Zuschauer immer wieder großartig animierte. Bitter: Jovan Novak vergab kurz vor der Halbzeit einen freien Korbleger, Sekunden später versenkte Petteri Koponen einen Dreier für die Bayern. Zur Pause lag der haushohe Favorit nur mit 48:43 vorne. Die Sensation lag weiter in der Luft.

Im dritten Viertel zeigten die ganz in weiß spielenden Süddeutschen dann ihre Klasse. Zipser, 2016 bis 2018 bei den Chicago Bulls aktiv, stellte per Dreier vier Minuten nach Wiederbeginn erstmals seit dem ersten Viertel eine Zehn-Punkte-Führung her. Den MBC-Profis schien allmählich die Puste auszugehen. Das Kämpferherz war indes groß. Fünf Minuten vor Schluss verkürzte Kerusch mit einem Freiwurf auf 77:80. „Lauter!", schrie der Hallensprecher den Fans zu - und die erhoben sich aus ihren Sitzen und schraubten die Dezibel-Anzeige weiter nach oben. Am Ende erwies sich der Meister aber als cleverer und abgezockter und zog mit einem 10:0-Lauf endgültig davon.

MBC: Micovic 16, Kerusch 14, Warren 13, Keane 13, Gbinije 11, Brembly 8, Novak 6, Zylka 3, Kajami-Jackson 2 , Turudic

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