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Die besten Quellen für Wirtschaftsjournalisten - Teil 2

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Im ersten Teil der Serie ging es um Quellen für Unternehmensinformationen. Im zweiten Teil stellen wir Quellen für Wirtschaftsinformationen aus dem Bereich Europäische Union und von internationalen Organisationen vor.

EU-Finanztransparenzsystem http://ec.europa.eu/budget/fts/index_de.htm

Erst seit wenigen Jahren gibt es das Finanztransparenzsystem der EU, im Original Financial Transparency System (FTS). In der EU-Datenbank lässt sich nachschauen, welche Institution oder natürliche Person welche Gelder zu welchem Zweck von welcher EU-Generaldirektion erhalten hat - auch, was Zahlungen in Entwicklungsländern betrifft. So kann man im FTS zum Beispiel nachsehen, welche Organisationen in Guinea-Bissau Mittel von EU-Institutionen erhalten haben. In den Einzelergebnissen zu einem Suchbegriff lässt sich weiter nach Ländern oder betroffenen EU-Programmen filtern.

Über eine erst vor Kurzem erneuerte Suchmaske lässt sich gezielt nach Empfängerländern, Jahren oder Empfängernamen suchen.

„The evolution of European Union legislation" http://epdb.eu/eulegislation/

Die Seite „The evolution of European Union legislation" visualisiert die europäische Gesetzgebung. Dafür wird mithilfe der EU-Datenschnittstelle für Gesetzgebung ausgewertet, wie viele Verordnungen, Richtlinien und Entscheidungen es auf einzelnen EU-Politikfeldern wie „Wirtschafts- und Währungspolitik und freier Kapitalverkehr" oder „Energie" gibt. Die Anzahl der gesetzgeberischen Akte wird in Form eines Blasendiagramms angezeigt, indem eine Blase je umso größer ist, desto mehr Rechtsakte auf diesem Politikfeld in Kraft sind. Die Blasen sind zuerst klein und schwellen dann mit zunehmendem Zeitablauf auf ihre Endgröße an. Wie viele Richtlinien etc. dies jeweils sind, wird in absoluten Zahlen angezeigt. Wenn man auf eine Blase, wie zum Beispiel „Wettbewerbspolitik", klickt, gelangt man eine Ebene tiefer. Dort kann man dann - ebenfalls im Zeitverlauf - sehen, dass beispielsweise auf dem Politikfeld „Geldpolitik" im Jahr 2011 insgesamt 31 Richtlinien und 51 EU-Entscheidungen in Kraft waren.

World Bank Open Data http://data.worldbank.org/german

Mit World Bank Open Data hält die Weltbank seit drei Jahren eine der umfassendsten öffentlichen Datenquellen in diesem Bereich bereit. Auf dem Portal lassen sich Zahlen zu einer Vielzahl von Entwicklungsindikatoren recherchieren, entweder nach Land oder nach Thema. Die verfügbaren Indikatoren reichen von Daten zur Auslandsverschuldung eines Landes über Außenhandelsbilanzen oder Wachstumszahlen bis hin zur Beschäftigungsquote, dem Energieverbrauch eines Landes in Kilowattstunden pro Kopf oder den Gesundheitsausgaben pro Einwohner. In einem Extra-Bereich, dem „Microdata Catalog" hat die Weltbank 1.414 Datensätze mit Titeln wie „Enterprise Survey 2013" oder „Labor Force Survey" eingestellt, die sich nach verschiedenen Kriterien sortieren und auch herunterladen lassen.

Internationaler Währungsfonds World Economic Outlook (WEO) Database http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2013/02/index.htm

Sehr umfangreiche Zahlen und Statistiken hält auch der Internationale Währungsfonds (engl.: International Monetary Fund, IMF) bereit. Die vorhandenen Daten beschränken sich nicht auf klassische Wirtschaftsindikatoren wie BIP oder Arbeitslosenquote.

Auf seiner Homepage hält der Internationale Währungsfonds zudem die World Economic Outlook (WEO) Database bereit. Diese enthält makroökonomische Datenreihen, die aus dem statistischen Anhang des World Economic Outlook report stammen.

World Economic Outlook report

Der Report ist eine gedruckte Veröffentlichung, spiegelt die Analysen und Projektionen der IMF-Mitarbeiter von ökonomischen Entwicklungen wider und erscheint im April und im September/Oktober jeden Jahres.

In der WEO-Datenbank findet man Angaben zu Inflation, Staatsverschuldung, Arbeitslosigkeit, Außenhandelsbilanzen oder Rohstoffpreisen. Die Daten gehen bis 1980 zurück und beinhalten Prognosen für die kommenden zwei Jahre.

IMF Data Mapper http://www.imf.org/external/datamapper/

Eine der anspruchsvollsten und grafisch ansprechendsten Anwendungen in diesem Bereich dürfte der IMF Data Mapper sein. Mit diesem Tool lassen sich wirtschaftliche Indikatoren verschiedener Länder in Form einer eingefärbten Weltkarte anzeigen. oder als Linien-, Balken- oder Blasendiagramm. Die verschiedenen Indikatoren können auch miteinander verknüpft und in einem Diagramm angezeigt werden.

Auf diese Weise lässt sich beispielsweise anschaulich und mit wenig Aufwand visuell darstellen, welches Wirtschaftswachstum verschiedene Länder im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungszahl haben.

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