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torial Blog | Kostenlose Infografik-Tools: Canva, Visme und Piktochart im Test

Um eine gute und optisch ansprechende Infografik zu erstellen, braucht es nicht unbedingt einen Designer. Es gibt diverse kostenlose Tools, mit denen man auch ohne Vorkenntnisse selbst ans Werk gehen kann. Im Test: Canva, Visme und Piktochart. Ein Designer würde es vermutlich besser machen, aber den haben freie Journalisten oder Redaktionen nun einmal nicht unbedingt zur Hand. Trotzdem müssen sie nicht auf Infografiken verzichten. Infografik-Tools, die online frei verfügbar sind, helfen bei der Erstellung entsprechender Grafiken - auch ohne Vorkenntnisse.


Wichtig ist vor allem eines: die Vorarbeit. Nur, wer gutes und fundiertes Material zur Verfügung hat, kann daraus eine gute Infografik erstellen. Für diesen Test reichten z. B. ein paar Angaben über die Stadt Regensburg bei Wikipedia, weil es nur darum ging, einen Vergleich der Tools zu zeigen.


Canva.com - Viel mehr als Infografiken

Mit Canva kann der User nach Registrierung eine Vielzahl an Grafiken erstellen, darunter Blog-Grafiken, Facebook-Posts, Poster, Postkarten, Visitenkarten, Headerbilder und Infografiken. Je nach Wahl wird das Format angepasst. Man kann zwischen vorgefertigten Layouts oder einem leeren Arbeitsplatz wählen.

Um die leere Grafik zu füllen, stehen Rahmen, Formen, Linien, Fotos, Illustrationen, Icons, Grafiken, Text und Hintergründe zur Verfügung. Die Auswahl an Motiven und Stilen ist groß und lässt sich mit englischen Suchbegriffen durchsuchen. Es gibt außerdem eine große Auswahl an Schriftarten und -größen und man kann auch eigene Bilder hochladen und einfügen.

Einzelne Elemente sind häufig farblich und von der Größe her anpassbar. Dadurch lassen sich die meisten Elemente gut an das gewünschte Farbsystem anpassen. Praktisch: Gewählte Farben werden gespeichert, so dass man sie immer wieder verwenden kann. Um die Platzierung und Ausrichtung der Elemente zu vereinfachen, kann man diese gruppieren und es werden Hilfslinien eingeblendet.

Achten sollte man bei der Auswahl darauf, ob die Objekte kostenlos sind. Das sind viele, aber längst nicht alle. Die kostenpflichtigen Objekte, darunter alle Fotos, kosten meist einen Dollar. Eine fertige Grafik kann man als Bild herunterladen oder sogar in hoher Qualität ausdrucken.

Tipp: Canva bietet im eigenen Blog eine Reihe von Design-Tutorials an, die helfen, ein Gefühl und Ideen für gute Grafiken zu entwickeln.


Visme.co - Infografiken mit multimedialen Elementen

Auf den ersten Blick sieht Visme ähnlich aus wie Canva: Neben verschiedenen Grafiken kann man auch Präsentationen, Banner oder Infografiken erstellen. Zunächst wählt man zwischen vorgefertigten Layouts oder einem leeren Arbeitsplatz. Auf der linken Seite des Arbeitsplatzes sind die Designs und Elemente zu finden, rechts die Infografik.

Visme ist noch übersichtlicher organisiert als Canva, sieht etwas schicker aus und bietet ebenfalls eine große Auswahl an Elementen und Schriftarten. Im Gegensatz zu Canva kann Visme auch interaktive Elemente: In die Infografiken können Videos, Audios und iFrames eingebettet werden. Elemente lassen sich animieren und verlinken.

In der kostenlosen Version kann man allerdings nur drei Infografiken veröffentlichen, mit 100 MB Speicherplatz und Visme-Branding. Die Anzahl und Auswahl der Elemente ist begrenzt. Leider kann man nicht wie bei Canva einzelne Elemente hinzukaufen, sondern lediglich zwischen dem kostenlosen und dem kostenpflichtigen Paket ab sieben Dollar pro Monat wählen.


Piktochart.com - Multimediale Infografiken mit Daten-Aufbereitung

Spätestens jetzt fällt auf: Die Infografik-Tools sind alle ähnlich aufgebaut. So auch Piktochart. Erstellen lassen sich mit dem Tool neben Infografiken unter anderem Poster, Präsentationen und Reports. Man kann wie bei Canva und Visme auswählen zwischen einer langen Liste an vorgefertigten Templates oder einer selbst zu füllenden Infografik. Die Länge und Breite der gewünschten Grafik lässt sich individuell anpassen.

Zur Auswahl stehen Grafiken (Formen und Linien, Icons, Fotos oder Rahmen), Uploads (Bilder bis zwei MB), Hintergründe (Farben, Muster, Transparenz), Text und Rahmen mit Text sowie - hier bietet Piktochart wie schon Visme mehr als Canva - sogenannte Tools. Damit sind interaktive und multimediale Elemente wie Diagramme, Karten und Videos von Youtube oder Vimeo gemeint. Bei diesem Aspekt hat Piktochart gegenüber den anderen beiden Tools die Nase vorn, weil einfache Karten und diverse Diagramme sogar im Tool selbst erstellt oder die Daten dafür importiert werden können. Ein großer Pluspunkt, wenn man so etwas braucht, denn für die Darstellung bestimmter Zahlen gibt es nur selten genau das passende vorgefertigte Element.

Auch Piktochart bietet eine große Auswahl an Schriften an und die Elemente lassen sich einfach verlinken. Hilfslinien, die Möglichkeit Elemente zu gruppieren und ein Magnetismus machen die Platzierung und Ausrichtung der Objekte teils einfacher als bei den anderen beiden Tools. Die Auswahl an Elementen ist groß und schön gestaltet (siehe die Menschen in der Regensburg-Grafik). Einen Minuspunkt gibt es dafür, dass man bei vielen Elementen die Farbe nicht ändern kann. Das ist natürlich wichtig, wenn man die Grafik farblich einheitlich halten möchte. Viele Elemente passen so optisch nicht ins Konzept.

In der kostenlosen Version enthalten die Grafiken ein Piktochart-Branding, mehr Leistung gibt es dann ab 15 Dollar pro Monat. Die Grafiken sind downloadbar als JPG- oder PNG-Datei.


Fazit: Man kann eigentlich nichts falsch machen

Wer sich fragt, welches Tool für die gewünschte Grafik in Frage kommt, sollte nicht lange zögern und einfach eines der Tools ausprobieren: Man kann eigentlich nichts falsch machen. Als grobe Orientierung helfen folgende Aspekte: Canva ist nur sinnvoll bei Infografiken ohne multimediale, animierte oder verlinkte Elemente. Visme kann dagegen auch Videos und mehr und bei Piktochart kann man sogar im Tool selbst Grafiken erstellen, wenn man genaue Zahlen visualisieren möchte. Viel Spaß beim Testen!

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