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Stiftungswald Stodthagen: Humboldtschüler vergleichen Wald aus Felm mit Regenwald bei Sao Paulo | shz.de

Hannah, Ghaniye und Aude (v. l.)nstöbern in ihren Unterlagen. Foto: Gottmann

Erschienen am 11. September 2019 in der Eckernförder Zeitung

 

Felm. Alexander von Humboldt zählte zu den größten Forschern des 19. Jahrhunderts – dieses Jahr hätte er seinen 250. Geburtstag gefeiert. Die Kieler Humboldtschule feiert ihren Namensgeber das ganze Jahr über mit Projekten und Wettbewerben.

Diese Woche haben die Schüler eine Projektwoche. Am Sonnabend werden die Ergebnisse der einzelnen Projekte vorgestellt. 15 Schülerinnen und Schüler aus der achten Klasse haben sich auf die Spuren des Namensgebers ihrer Schule begeben.


20 mal 20 Meter großes Stück kartiert

Sie haben als Projekt den Stiftungswald Stodthagen bei Felm genauer inspiziert. Ein 20 mal 20 Meter großes Stück wurde kartiert. „Das bedeutet, dass alle Pflanzen in diesem Gebiet bestimmt und gezählt werden“, erklärt die Biologielehrerin Almut Macke.

„Im Prinzip hat Alexander von Humboldt genau das in Amerika gemacht.“ Ein Ziel des Projektes sei es zudem, die Schüler für den Schutz der Wälder zu sensibilisieren. „Humboldt hat schon zu seiner Zeit vor dem Klimawandel gewarnt, wenn die Wälder nicht geschützt werden“, weiß Macke.


Vergleich mit Sao Paulo

„Wir können auch thematisch einen Sprung nach Brasilien wagen, wo der Regenwald brennt. So können die Schüler das verbinden und einen Bezug herstellen.“ Die Ergebnisse der Kartierung werden mit den Ergebnissen der Schüler der Humboldt-Schule in Sao Paulo verglichen, die ein gleich großes Stück Regenwald kartiert haben.

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Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung in der Schule präsentiert: Ziel ist es, die Schüler zum aktiven Artenschutz durch Artenkenntnis und damit zum nachhaltigem ökologischen Handeln anzuregen.


Besonderheit des Waldes

Der Stiftungswald Stodthagen hat eine Besonderheit, die der Förster Jan Kumke erläuterte: „Die Stadt Kiel hat das Gebiet vor 19 Jahren gekauft. Seitdem wird der Wald in einen Urwald zurückversetzt. Wir entfernen Baumarten, die hier eigentlich nicht heimisch sind. Ein Beispiel dafür sind Fichten, die eigentlich in höheren Gebieten vorkommen.“

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Hier heimisch seien Baumarten wie Buchen, Eichen oder Eschen. Wichtig sei die Beschaffenheit des Untergrunds, auf dem die Bäume wachsen sollen, denn: „Boden ist nicht gleich Boden.“


Einweisung vom Förster

Kumke wies die Schülergruppe zusammen mit Miriam Kimmel, Flächenmanagerin der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, in das Kartieren ein. Zuerst musste die 20 Meter mal 20 Meter große Fläche abgesteckt werden. Mit Hilfe von Holzstäben und eines Lasers war dies von den Schülern schnell gemacht.

In vier Gruppen, die jeweils zehn mal zehn Meter kartieren, ging es an die Arbeit. „Das ist total interessant, hier im Wald alles zu bestimmen und auszuwerten“, fand Ghaniye. „Am Sonnabend wollen wir unsere gesammelten Informationen präsentieren und zeigen, was alles im Wald wächst.

Dann kann man sehen, was man schützen muss“, erklärt Tobias. Der Umweltschutzgedanke ging sogar noch weiter: Die 14 Kilometer von der Humboldtschule bis zum Stiftungswald Stodthagen fuhr die Projektgruppe mit dem Fahrrad.

– Quelle: https://www.shz.de/25541187 ©2020

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