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Christina Haverkamp kämpft für die Yanomami-Indianer

Die Menschenrechtsaktivistin setzt sich für die indigenen Yanomami-Indianer in Brasilien und Venezuela ein. Foto: Gottmann

Erschienen am 25. Oktober 2019 in der Eckernförder Zeitung (Shz)


Altenhof | Ein besonderer Besuch war zu Gast im Hochseilgarten Altenhof: Christina Haverkamp informierte über ihren Verein Yanomami-Hilfe und ihre Arbeit. Die Hälfte der Einnahmen des Tages wurde an ihren Verein gespendet. Die Menschenrechtsaktivistin und Pädagogin setzt sich seit 30 Jahren für die indigenen Yanomami-Indianer in den Regenwäldern von Brasilien und Venezuela. Im Jahr 1992 hat sie zusammen mit dem Menschenrechtler Rüdiger Nehberg auf einem selbstgebauten Bambusfloß den Atlantik überquert, um auf die Unterdrückung und die elenden Lebensverhältnisse der indianischen Bevölkerung aufmerksam zu machen.

Ein großes Problem sind die Goldsucher. Eigentlich wurden diese bereits zurückgedrängt. Aber durch den brasilianischen Präsidenten fängt unsere Arbeit wieder von vorne an.Christina Haverkamp, Menschenrechtsaktivistin im Kampf für die Yanomami-Indianer

  

Ein verkleinertes Modell dieses Floßes hatte sie in Altenhof mit dabei. Neben weiteren Ausstellungsstücken, wie einem Modell eines klassischen Hauses der Yanomami, Piranhas, Werkzeugen und Schmuckstücken, hatte Haverkamp Informationsbanner aufgestellt. Hier konnten die Kletterparkbesucher alles über ihre verschiedenen Projekte erfahren. „Ich freue mich, dass ich hier den größten Teil meiner Ausstellung zeigen kann“, erklärte Haferkamp. Die Besucher zeigten reges Interesse, entweder in Kletterpausen sowie davor oder danach. „Meine Arbeit finanziere ich überwiegend durch Vorträge an Schulen.“ Da die Yanomami-Indianer inzwischen auch in den Lehrplänen für Schulen in verschiedenen Bundesländern stehen, stehe sie für Anfragen gerne zur Verfügung. „Das Interesse ist groß“, weiß Haverkamp.


Ein Modell aus Haverkamps Ausstellung So leben die Ureinwohner  

Ein Modell aus Haverkamps Ausstellung: So leben die Ureinwohner. Foto: Gottmann

  

Und so informiert sie darüber, wie sie den indigenen Völkern dabei hilft, für sich selbst zu sorgen. Sie baut Krankenstationen und Schulen. „Ein großes Problem sind die Goldsucher. Eigentlich wurden diese bereits zurückgedrängt. Aber durch den brasilianischen Präsidenten fängt unsere Arbeit wieder von vorne an.“ Auch der Klimawandel sei bei den Yanomami erkennbar: „Die Regenperioden werden länger und die Trockenzeiten heißer“, weiß Haverkamp. Sie reist jedes Jahr in das Amazonasgebiet und bringt Sprachfunkgeräte in die isolierten Dörfer: „Dann können die Bewohner untereinander Kontakt aufnehmen und sich auch gegenseitig vor Eindringlingen warnen.“ Die hartnäckige Arbeit fruchtet: „Ich freue mich sehr, dass mein langjähriger Yanomami-Freund Davi Kopenawa in diesem Jahr mit dem alternativen Nobelpreis bedacht worden ist, wie auch Greta Thunberg“, so Haverkamp. „Das ist nicht nur für mich auch eine Anerkennung, die zeigt, dass ich die richtige Arbeit mache, die die Menschen dort brauchen, um in ihren Gebieten leben zu können.“


Nächster Vortrag am 29.Oktober in der Rendsburger Helene-Lange-Realschule

Kopenawa wurde gemeinsam mit der von ihm mitgegründeten Vereinigung Hutukara Yanomami für seinen Einsatz für die Rechte der indigenen Bevölkerung ausgezeichnet. Kopenawas Kampf gegen die Zerstörung der Lebensgrundlage der Yanomami konzentriert sich auf die Sicherung der Landrechte und Kultur der Ureinwohner, aber auch auf den Schutz der Wälder und Artenvielfalt im Amazonasgebiet. Im Jahr 1989 hatte er diesen Preis schon einmal bekommen, damals allerdings im Auftrag der Menschenrechtsorganisation Survival International. Die nächsten Vorträge hält Christine Haverkamp am 29. Oktober in der Helene-Lange-Realschule in Rendsburg sowie am 2. November um 17 Uhr in der Schloßkapelle auf Gut Panker. 

– Quelle: https://www.shz.de/26120222 ©2020

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