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Neumünster: Andampfen mit Jungfernfahrt | shz.de

Bernd Güttner präsentierte seine Lok Markte Eigenbau erstmals.


von Tara Gottmann 16. April 2018, 10:00 Uhr

Neumünster | „Es ist alles ein bisschen aufregend heute", sagt Bernd Güttner. Beim Andampfen der Dampfbahnfreunde Neumünster auf dem Gelände der Eisenbahn-Gartenkolonie hinter den Holstenhallen hatte seine Dampflokomotive nach zwei Jahren Bauzeit ihre Jungfernfahrt. „Es ist meine erste Lokomotive, und sie ist heute zum ersten Mal auf der Schiene", erzählt der 63-Jährige.

Bei der schwarzen Lok handelt es sich um eine österreichische Schmalspurlok, wie sie um 1900 gefahren und von der Firma Krauss und Sohn produziert wurde, weiß er. In Tschechien fahren heute noch zwei Originale. Seine Lok ist bis auf wenige Einzelteile „absoluter Eigenbau", wie er stolz erzählt. „Ich habe mir als Kind eine Dampflok gewünscht, aber nie eine bekommen", erinnert sich Güttner, „aber dann wäre ich heute vielleicht auch nicht hier."

Ursprünglich kommt er vom „Straßendampf": „Da habe ich einen Kettentraktor gebaut. Das Original wurde nur ein einziges Mal gebaut und in Kanada gefahren. Und ich habe einen Dampftraktor gebaut." Mit diesem war er bereits auf dem Gelände in Neumünster. Denn „mit Dampf infiziert" wurde er von Gerhard Schlünsen. Der hat 2009 zusammen mit Uwe Schuldt vier Kleingartenparzellen der Eisenbahn-Gartenkolonie gepachtet. „Ein Teil davon war eine Pferdekoppel. Der Bahnhof hier soll deswegen auch Peerstall heißen", erzählt Schlünsen. Ein Schild ist in Planung, bekräftigt der Rentner. Einmal im Monat ist die 5500 Quadratmeter große Anlage für Besucher geöffnet. Inzwischen fahren die Lokomotiven auf 630 Meter Schienen mit acht Weichen.

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