Acht Bilder für acht Buchstaben: DEMENTIA. Seit einigen Jahren leidet meine Schwiegermutter unter Demenz. Sie sagt: „Es ist als wäre da ein Schwamm vor meinem Gesicht“. In meinem visuellen Gedächtnis haftet bis heute der graugrüne Nebel, durch den wir an ihrem 87. Geburtstag gefahren sind. Hat sich dort synästhetisch mit dem Wort Dementia verbunden – und so sind die Bilder entstanden: Die fünf Montagen/Mehrfachbelichtungen stehen für das sich Überlagern der Wahrnehmung, das Kontrolle-verlieren über die Wirklichkeit, das nicht mehr Trennenkönnen: Was ist wahr, was nur geträumt oder gedacht – wie in der frühen Kindheit, nur ohne deren Entdeckerlust und Energie. Die einfach belichteten Bilder dazwischen stehen für die unzusammenhängenden Erinnerungsfetzen, die manchmal emportauchen, die sie aber nicht mehr mit dem Ganzen verbinden kann. Sie tauchen in drei der Montagen wieder auf. Schemen im Nebel, die vorbeiziehen und sich mit anderen Schemen verbinden. Der Schwamm saugt alles auf.
Original
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