Kopfüber stehe ich in einem Park mitten in Mailand und atme aus. "Vergiss deinen verspäteten Flug. Komm ganz hier an", sagt eine Stimme neben mir mit italienischem Akzent. Sie gehört Thea Barzano, 35 Jahre alt und Yogalehrerin. Für zehn Euro habe ich sie gebucht. Ich bin ein bisschen nervös. Wir kennen uns nicht, und das ist die erste private Yogastunde meines Lebens. Die Lehrerin aber wirkt noch nervöser. Mehrmals fragt sie, ob mir dieser Ort im Park gefällt und ob die Matte, die sie mir geliehen hat, in Ordnung ist. Ihr Zertifikat als Yogatrainerin habe sie erst vor einigen Wochen erhalten, erzählt sie, heute lehre sie zum ersten Mal auf Englisch.
Ihre Nervosität ist berechtigt: Wie erfolgreich sie als Yogalehrerin in Zukunft sein wird, das habe nun auch ich in der Hand. Nach unserer Session werde ich eine Bewertung auf ihrem Online-Profil hinterlassen. Ihre erste. Gefällt mir die Stunde nicht, kann es sein, dass sie niemand mehr bucht.
Gefunden habe ich Thea über Airbnb.