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Künstliche Intelligenz: Der Code einer neuen Zeit

Selbstlernende Roboter, schlaue Algorithmen: Künstliche Intelligenz steht vor dem Durchbruch. Wie junge deutsche Unternehmer auf dem Markt mitmischen wollen.

Mark Zuckerberg hat für 2016 ein besonderes Ziel. Während andere Unternehmer sich im neuen Jahr vornehmen, etwas häufiger ins Fitnessstudio zu gehen oder mal wieder mit dem Rauchen aufzuhören, will sich der Chef von Facebook in seiner spärlichen freien Zeit einen Roboter bauen. Nicht irgendeinen freilich, sondern einen Hightech-Assistenten, der mitdenkt und selbstständig Entscheidungen trifft. Er wolle auf diese Weise mehr über künstliche Intelligenz lernen, sagt Zuckerberg.

Während der Laie an Science-Fiction denkt, findet die Fachwelt das Vorhaben nicht sonderlich ambitioniert. Schließlich sei künstliche Intelligenz in einfacher Form bereits alltäglich, siehe Smartphone und selbstfahrendes Auto. Sie wird, glaubt man im Silicon Valley, in den nächsten Jahren Alltag und Wirtschaftsleben ähnlich drastisch verändern wie einst die Er­findung des Internets. Betroffen sind Handel, produzierendes Gewerbe, Dienstleister - praktisch alle Branchen, in denen heute Computer eingesetzt werden.

Künstliche Intelligenz (KI) erkennt Zusammenhänge, kann Situationen beurteilen und wird durch Erfahrung klüger. Computer lernen also das Lernen und sollen so künftig auch Entscheidungen unter Unsicherheit treffen können. Sie handeln dann in gewisser Weise wie der Mensch - sie sind intelligent.

Im Südwesten Deutschlands, im Zentrum der deutschen Industrie, will man den Amerikanern den neuen Wachstumsmarkt nicht allein überlassen. Sven Schmidt-Rohr und Rainer Jäkel sind promovierte Informatiker, haben ihr Studium „summa cum laude" abgeschlossen und wollen als Gründer von Artiminds Robotics nun ­Großes bewegen. In Karlsruhe tüfteln sie an der ­Fabrik von übermorgen. Darin muss nicht mehr jeder Arbeitsschritt eines Industrieroboters aufwendig einzeln programmiert werden. Stattdessen gucken sich die Roboter ihre Aufgaben beim Menschen ab und machen es nach. Mit jeder Minute lernen sie dazu und werden so immer vielseitiger. Am Ende arbeiten die Blechkollegen schneller und präziser als ihre Vorbilder aus Fleisch und Blut.

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