Turbomotoren in der Formel 1. Das ist nicht neu. Aber vieles andere ist bisher noch nicht da gewesen. Und so hat sich die Königsklasse des Motorsports zur Saison 2014 neu erfunden: Kleinere Motoren, Hybrid-Technologie und Benzineffizienz - das sind die neuen Schlagworte des Sports, der in diesem Jahr in ein neues Zeitalter startet. Es ist die zweite Turbo-Ära in der Geschichte der Formel 1, in der die Aggregate schon einmal zwischen 1977 und 1988 für Furore sorgten. Und so fährt die Meisterschaft 2014 mit Vollgas zurück in die Zukunft.
Das ist zumindest das angestrebte Ziel, dem bei den ersten Testfahrten aber noch nicht alle Teams gerecht geworden sind. Davon konnte ich mich vor Ort im spanischen Jerez überzeugen. Denn dort tat sich auf der Strecke nicht so viel wie in der Vergangenheit. Dafür wurde abseits davon umso mehr über die Zukunft gesprochen. Über die neuen Technologien in der Formel 1, über die Relevanz des Sports für die Automobil-Hersteller, über die technische Umsetzung dieser Herausforderung. Da debütierte das von der sport media group GmbH erstellte Handbuch zum neuen Reglement, das wir für das Mercedes AMG PETRONAS F1 Team produziert hatten, genau zum richtigen Zeitpunkt.
Und als sich die Räder auf der Rennstrecke schließlich doch wieder etwas regelmäßiger drehten, stand die sport media group GmbH mit den Portalen Formel1.de und Motorsport-Total.com sogleich auf der Pole-Position bei der Berichterstattung. Unter anderem mit einem faktenreichen und unterhaltsamen Live-Ticker versorgten wir unsere vielen Leser mit Eindrücken aus Jerez und schilderten ihnen im Minutentakt, wie die Formel 1 allmählich aus ihrem Winterschlaf erwachte. Um die Ereignisse der ersten Testfahrten des Jahres anschließend in gewohnter Weise gründlich zu analysieren und einzuordnen.
Was ich persönlich aus Jerez mit zurück nach München genommen habe: Die Gewissheit, dass die neue Formel 1 auf technischer Seite so komplex und kompliziert ist wie niemals zuvor. Und auch, dass ein Formel-1-Jahr selten so offen war wie dieses, in dem sich der Sport seiner bisher wohl größten Veränderung gegenübersieht. Das macht sich übrigens auch ganz entscheidend bei der Lärmkulisse der Königsklasse bemerkbar: Die neuen 1,6-Liter-Turbomotoren sind wesentlich leiser als die bisherigen 2,4-Liter-V8-Saugmotoren. Was der Faszination am Live-Erlebnis einen gewissen Abbruch tut. Nicht aber dem, was die Formel 1 schon immer ausgemacht hat: Mensch und Material am Limit des Möglichen. Diese Formel wird auch 2014 wieder für große Spannung sorgen!
Stefan Ziegler, Editor