28 Januar 2015
Vom 30. Januar bis zum 10. April ist in den Nordischen Botschaften in Berlin eine Ausstellung des isländischen Spark Design Space zu Gast. Am 29. Januar wird die Ausstellung mit einem Design-Talk eröffnet.
Das isländische Design-Center Spark Design Space ist nicht nur die einzige Galerie für genuin isländisches Design in Reykjavík, sondern es verfolgt ein einzigartiges Konzept. Es ist Nachwuchsförderung, Ausstellungraum und Design Shop zugleich. 2010 von der isländischen Professorin Sigríður Sigurjónsdóttir gegründet, wird hier lokalen Talenten die Möglichkeit geboten ihre Entwürfe und Prototypen fertig- und auszustellen. Nach der dreimonatigen Ausstellung wandern die Objekte dann weiter in den hauseigenen Design-Shop. Hierdurch soll langsam ein großes Angebot an zeitgenössischem Design zusammenkommen; sie nennen es „slow shop".
Von Januar bis April ist nun der Spark Design Space in den Nordischen Botschaften zu Gast und präsentiert mit vier Ausstellungen ein kleines Best-Of der letzten drei Jahre. Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Design-Talk und einer Vernissage am 29. Januar ab 17.30 bzw. 19.30. Für beide Veranstaltungen kann man sich hier und hier noch bis kurz vor Beginn kostenlos anmelden.
Damit ihr auch wisst, was euch bei der Ausstellung denn erwartet, stellen wir euch hier die vier Projekte kurz vor.
Anatomy of Letters (Sigríður Rún)Das Projekt „Anatomy of Letters" (dt.: Anatomie von Buchstaben) begann als Studienabschlussarbeit, wurde dann zum Buch und gewann den studentischen Preis des „Art Directors Club of Europe". 2013 wurden die 41 Drucke dann im Sparks Design Space ausgestellt. Die junge Grafikdesignerin wollte die Buchstaben des isländischen Alphabets als lebende Organismen betrachten. Ausgestattet mit einem eigenen Skelettkörper und ausgestellt wie in einem archäologischen Museum könnte man wirklich zu der Auffassung kommen, dass die Buchstaben ein eigenes Leben geführt haben, bevor sie sich auf Papier niederließen und zur Schriftsprache wurden.
Urban Shape (Paolo Gianfrancesco)Einen alternativen Blick auf unsere alltägliche Urbanität bietet der italienische Architekt Paolo Gianfrancesco, dem Ende 2014 eine Ausstellung im Sparks Design Space gewidmet war. Basierend auf Open Source Karten zeichnete er die Karten der europäischen Hauptstädte neu und betonte dabei natürliche Phänomene, welche den Stadtcharakter prägen. Der Fokus liegt hierbei zum Beispiel auf Flüssen, Küsten oder Berge. Ziel dieses Projektes ist es, die Veränderbarkeit urbaner Landschaften durch menschliches Handeln in den Mittelpunkt zu stellen.
Prik (Brynjar Sigurðarson)Bei diesem Projekt handelt es sich um eine weitere Studienabschlussarbeit der Isländischen Kunstakademie. Krynjar Sigurðarson begab sich hierfür auf eine Forschungsreise in den isländischen Vopnafjörður (dt.: Waffenfjord). Dort eröffnete sich ihm die Frage, wozu Gegenstände ohne genuinen Gebrauchswert eigentlich verwendet werden. In einer ersten Arbeit widmete er sich dabei unterschiedlichen Möbelgegenständen. Die jetzt auch in Berlin gezeigten Arbeiten fokussieren sich auf den Stock (isländisch: Prik) als universales Instrument.
Skvís (Siggi Eggertsson)Dieser junge Künstler betrachtet sich selbst als Digital Native und „Cyber Punk", was sich auch in seiner Kunst wieder findet. In dieser Ausstellung geht es um wiederkehrende Muster, die für Siggi Eggertsson eine Repräsentation von etwas Übernatürlichen darstellt, wozu für ihn auch der Cyberspace zählt. Die Natur des Musters betrachtet er als etwas fast Spirituelles. Das ausgestellte Werk hat das Potenzial die Besucher vollends in seinen Bann zu ziehen und aus dem Hier und Jetzt zu entführen.
Mehr Informationen über isländisches Design und zur Ausstellung unter nordischebotschaften.org sparkdesignspace.org