22 Januar 2015
Diesen Samstag soll in Westschweden erneut die Jagd auf 36 Wölfe eröffnet werden. Laut Umweltverbänden und EU-Kommission verstößt dies gegen europäische Naturschutzrichtlinien und gefährdet das Überleben des, vom Aussterben bedrohten, skandinavischen Wolfes.
Gemeinsam kämpfen der schwedische WWF, die Naturskyddsföreningen (dt.: Naturschutzverband) und die Svenska Rovdjursföreningen (dt.: Schwedische Raubtierverband) gegen die Eröffnung der Jagd auf 36 Wölfe in mehreren Regionen Westschwedens in diesem Monat. Während im Värmland die Jagd schon läuft, soll sie in diesen Tagen in Darlana eröffnet werden. Die zuletzt eingelegte Berufung vor den regional zuständigen Gerichten wurde durch das regionale Naturvårdsverket (dt.: Umweltschutzbehörde) und abgelehnt. Damit steht auch der Eröffnung der Jagd in den übrigen Regionen Westschwedens nichts mehr im Wege.
Erfolglos blieb auch der Versuch der Umweltverbände sich an die EU-Kommission zu wenden. Diese hatte schon in den vergangenen Jahren mit Klagen gegen die schwedische Wolfsjagd gedroht. Langfristig fordern die schwedischen Umweltverbände eine nachhaltige Wildpolitik, die sich nicht nur auf die Jagd fokussiert.
Laut der internationalen Roten Liste ist der schwedische Wolfsbestand, mit einer aktuellen Population von 350 bis 400 Tieren, nicht als stabil einzuschätzen. Die Wölfe sind nach wie vor vom Aussterben bedroht. Trotzdem hat die schwedische Verwaltung dieses Jahr 36 Tiere zum Abschuss freigegeben. Da ist mehr als in den vorherigen Jahren. Als staatliches Ziel wurde 2009 vom Parlament eine genetisch-gesunde Population von 210 Tieren ausgegeben. Die EU betitelte die schwedisch Wolfsjagd in der Vergangenheit bereits als wissenschaftlich nicht fundiert und die Zahl von 210 Tieren als zur langfristigen Bestandssicherung zu klein ausgegeben. Der Wolf ist durch die verbindliche europäische Faura-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt.
Über 45 Jahre lang genoss der Wolf in Schweden strengen Artenschutz und war von der Jagd ausgenommen. Im Jahr 2010 wurden dann erstmals der Abschuss von 27 Tieren erlaubt. Die EU-Kommission reagierte damals umgehend und drohte Schweden mit einer Klage wegen Nicht-Einhaltung der europäischen Naturschutzvorschriften.