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Innenbandverletzung von David Alaba stellt FC Bayern München vor große Probleme

Bastian Schweinsteiger, Javier Martinez oder Thiago Alcantara: Diese namhaften Ausfälle kompensiert der FC Bayern München seit Monaten mit Leichtigkeit. Nun hat sich auch noch David Alaba schwerer verletzt. Wie der FC Bayern mittlerweile bekannt gab, hat sich der Linksverteidiger einen Innenband-Teilriss und eine Innenmeniskus-Verletzung zugezogen und muss operiert werden. Alaba fehlt damit zwei bis drei Monate - dieser Ausfall könnte die Bayern vor größere Probleme stellen.

Es läuft die 81. Minute in der Allianz Arena. Der FC Bayern führt souverän mit 2:0 gegen den AS Rom. Bald darf sich der Klub bereits nach vier Spieltagen als Gruppensieger in der Champions League feiern lassen. Doch dann der Schockmoment: David Alaba humpelt zur Seitenlinie und muss ausgewechselt werden. Gemeinsam mit Vereinsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt verschwindet er direkt in den Katakomben. Mittlerweile steht die Diagnose fest: Der Österreicher hat sich einen Innenband-Teilriss und eine Innenmeniskus-Verletzung zugezogen und muss operiert werden - der Linksverteidiger fällt bis zu drei Monate aus.

Alabas Ausfall trifft die Bayern schwer. "Mit ihm verlieren wir einen super Spieler. Ich hoffe, dass er nach Weihnachten wieder bei uns ist", sagt Guardiola nach dem Spiel am Mittwochabend. Alaba zeigte nicht nur gegen den AS Rom ein überragendes Spiel und bereitete das 1:0 durch Franck Ribery vor, sondern gehört seit Wochen zu den absoluten Leistungsträgern beim deutschen Rekordmeister. Neben Kapitän Philipp Lahm und Torwart Manuel Neuer stand er als einziger in allen 16 Pflichtspielen von Beginn an auf dem Rasen. Das allein zeigt seinen Sonderstatus im Team. Und wie schwer es sein wird, ihn gleichwertig zu ersetzen.

Vom Linksverteidiger zur Allzweckwaffe

Zum unumstrittenen Stammspieler wurde Alaba schon unter Jupp Heynckes. Zusammen mit Franck Ribery bildete er auf der linken Seite ein kongeniales Duo. Schnell stieg er zu den besten Außenverteidigern der Welt auf. Doch seit Pep Guardiola die Verantwortung in München trägt, kommt Alaba eine andere, wichtigere Rolle zu. Österreichs Fußballer des Jahres ist ein zentraler Bestandteil von Guardiolas komplexen Systemen. Man könnte ihn auch als seinen geheimen Schlüsselspieler bezeichnen. Der Spanier nutzt Alabas Flexibilität geschickt aus und setzt den Linksfuß auf verschiedensten Positionen ein. Anders als Franck Ribery oder Arjen Robben sticht er nicht mit einzelnen spektakulären Aktionen heraus. Dafür erfüllt er seine Aufgaben über 90 Minuten zuverlässig und effizient.

Mehrere Positionswechsel pro Spiel

Lässt Guardiola mit einer Dreierkette spielen, beginnt Alaba meist als linker Verteidiger neben Jerome Boateng und Medhi Benatia. Mit seinen dynamischen Vorstößen bereichert er das Positionsspiel der Bayern und überrascht den Gegner ein ums andere Mal. Doch auch im defensiven Mittelfeld, wo er sich nach eigener Aussage am wohlsten fühlt, ist Alaba mittlerweile eine feste Größe. Guardiola sieht ihn dort als torgefährliche und spielstarke Ergänzung zu den Strategen Xabi Alonso und Philipp Lahm. Im Rückspiel gegen den AS Rom zeigte Alaba auf dieser Position seine vielleicht beste Saisonleistung.

Seit einiger Zeit wechselt Alaba diese Positionen jedoch nicht mehr nur von Spiel zu Spiel, sondern schlüpft auch während einer Partie in unterschiedliche Rollen. So rückt er von der linken Abwehrseite regelmäßig ins Zentrum, um dort für Überzahl zu sorgen. Gegen Rom war er zeitweise sogar noch weiter vorne zu finden. Erfordert es die Situation, kann sich Alaba blitzschnell zurückziehen und die Defensive verstärken. Dieses Umschalten gelingt dem Österreicher wie kaum einem anderen.

Muss Guardiola jetzt das System ändern?

Mit Alabas Verletzung verliert Pep Guardiola einen seiner Wunsch-Spielertypen. Die erfolgreich eingeführte Dreierkette könnte dadurch schon früh wieder zusammenbrechen. Theoretisch könnte zwar Dante den Part neben Benatia und Boateng übernehmen. Doch der Coach hält wenig von drei nominellen Innenverteidigern auf einer Linie. Dante bringt nicht die gleiche Dynamik und Explosivität wie Alaba mit und kann die offensiven Anforderungen Guardiolas nicht erfüllen.

Eine andere Möglichkeit ist Juan Bernat. In der Vorwärtsbewegung kommt er Alaba am nähesten. Allerdings hat der Spanier noch Schwächen im Stellungsspiel und im Zweikampf. Gut möglich also, dass Guardiola für einige Zeit zur Viererkette zurückkehren muss, um die defensive Stabilität der Bayern nicht zu gefährden.

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