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Tom kämpft gegen den Krebs

Tom kämpft gegen den Krebs

Sarkome gehören zu den gefährlichsten Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen. Tom Döring erhielt diese Diagnose und möchte jetzt mit Spendenaktion helfen. Für seine Sarkomtour hofft der 20-Jährige schon jetzt viele Fahrradfahrer und Sponsoren zu finden. „Jeder kann mitmachen, jeder Cent zählt“, wirbt der Vehlager und ergänzt: „Ich hoffe, dass eine schöne Summe zugunsten der Krebsforschung zusammenkommt. Damit möchte ich etwas zurückgeben.“

Das Ganze funktioniert wie ein Spendenlauf, wie man ihn vielleicht noch aus der Schulzeit kennt. Im Vorfeld akquiriert jeder Teilnehmer Sponsoren, die einen beliebigen Betrag pro gefahrenen Kilometer spenden möchten. Aus den gefahrenen Kilometern ergibt sich dann der Spendenbetrag, der direkt in die Sarkomforschung des Westdeutschen Tumorzentrums in Essen (WTZ) eingeht und an die Stiftung Universitätsmedizin Essen überwiesen wird.

„Ich habe bislang super Feedback für die Idee erhalten“, erzählt Tom Döring. „Am 7. August möchten wir hier gemeinsam in Vehlage starten.“ Die Route werde noch ausgearbeitet. Der 20-Jährige hofft, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Es kann aber auch jeder für sich zwischen dem 31. Juli und 14. August aufs Fahrrad steigen, seine Tour zum Beispiel per App mit GPS aufzeichnen und so Spenden sammeln für die lebensrettende Krebsforschung.

„Es ist mir super wichtig, die Sarkomforschung zu unterstützen“, betont Tom Döring. „An mir sieht man, dass es gelingen kann, diese schlimme Diagnose zu überwinden. Wäre die Forschung für meine Form des Sarkoms nicht soweit gewesen, wäre ich nicht mehr hier“, sagt der Vehlager. Er möchte aber auch Aufklärungsarbeit leisten. „In meinem Umfeld wusste niemand, was ein Sarkom ist.“

Sarkome sind viel seltener als andere Krebsarten und eine Tumorgruppe mit vielen verschiedenen Unterformen. Sie gehören zu den häufigsten und auch zu den gefährlichsten Krebserkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, können aber Menschen aller Altersgruppen betreffen. Sarkome können überall im Körper vorkommen. Die bösartigen Tumore entstehen vor allem im Weichgewebe, seltener in den Knochen. Typische Beschwerden verursachen Sarkome nicht. Deshalb entwickeln sie sich häufig unbemerkt.

„Ich habe Glück gehabt, weil mein Sarkom an einer Stelle saß, wo es heftigste Schmerzen verursacht und wichtige organische Funktionen beeinträchtigt hat“, erklärt Tom Döring. Das war im Dezember 2019.

Bei Katheteruntersuchung und Blasenspiegelung im Krankenhaus sei zunächst nichts gefunden worden. Im Februar 2020 bei einem MRT-Termin hätten die Ärzte einen tennisballgroßen Tumor entdeckt. In der Uniklinik Essen habe er dann die Diagnose bekommen bösartiges Rhabdomyosarkom. Oft sind Sarkome aggressiv und schnell wachsend. „Bei mir ist der Tumor innerhalb von drei Wochen um fünf Zentimeter gewachsen“, erinnert sich der Vehlager.

In der Uniklinik Essen hat er Professor Sebastian Bauer kennengelernt, Spezialist für Sarkome und Begründer der Sarkomtour. Seit 15 Jahren organisiert der Mediziner die Tour gemeinsam mit engagierten Patienten, Forschern und Ärzten. „Professor Bauer hat mir Mut gemacht und gesagt, es wird eine harte Zeit, aber der Tumor ist zu bekämpfen.“ Während für die meisten Menschen Corona das bestimmende Thema war, lag Tom Döring in der Uniklinik Essen.

„Corona war schon blöd während der Chemo. Familie und Freunde haben mich sehr unterstützt, aber niemand durfte mich besuchen“, berichtet der 20-Jährige. Ein dreiviertel Jahr habe er eine hoch dosierte Chemotherapie bekommen und danach sechs Wochen lang jeden Tag Bestrahlung. „Im Krankenhaus haben alle super zusammengehalten, egal ob Ärzte, Personal oder Mitpatienten. Es haben sich Freundschaften ergeben, die anhalten.“ Noch muss Tom Döring regelmäßig zur Nachuntersuchung. „Bis jetzt ist alles gut“, freut sich der junge Mann.

Entsprechend positiv blickt der 20-Jährige in die Zukunft. „Eigentlich wollte ich Polizist werden. Ich hatte schon alle Einstellungstests fertig.“ Aufgrund der Krankheitsgeschichte ist der Traum jedoch geplatzt. „Zum 1. August beginne ich eine Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation. Darauf freue ich mich sehr“, erklärt Tom Döring. Zunächst setzt er sich aber für den Erfolg der Spendenaktion ein. Infos: www.sarkomtour.de