Eigentlich rechnete Gregor Demblin damit, dass die physischen Barrieren die größte Herausforderung für ihn sein würden. Mit Erstaunen stellte er fest, dass sie bei Weitem nicht so schwer zu überwinden sind wie die sozialen Barrieren – diese begegnen ihm bis heute. „Das war der große Schock und zugleich mein großes Aha-Erlebnis“, sagt der heute 36-Jährige, der sich vor 18 Jahren bei seiner Maturareise einen Halswirbel gebrochen hat und seither im Rollstuhl sitzt. Was er zu erzählen hat, klingt bisweilen wie ein schlechter Scherz. Demblin berichtet von Fremden, die ihm auf der Straße ein Zuckerl geben. Oder von Menschen, die ihn über die Straße schieben, obwohl er gar nicht auf die andere Seite will. Bis heute gehören Erlebnisse wie diese zu seinem Alltag.
Sonja Fercher
Wien
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